Österreicher sind länger krank - daran liegt's
Hat man eine Infektion durchgemacht, ist der Körper angeschlagen. Danach ist man für eine längere Zeit vulnerabel.
Ist man älter oder vorerkrankt, trifft das besonders zu, erklärt Umweltmedizinier Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien. Andere Krankheitserreger können dann den Organismus leichter angreifen. Das Immunsystem kann sie schlechter bekämpfen. Die nächste Krankheit kommt nicht nur leichter, sie dauert auch länger.
Mit Corona sei neben der Influenza und anderen Krankheiten, die die Atemwege angreifen, eine gravierende Infektionskrankheit dazugekommen, die Menschen sind seither länger krank. Dazu komme, dass viele in der Pandemie gelernt haben, dass es nicht gescheit ist, halb krank wieder in die Arbeit zu gehen und Kollegen anzustecken.
Grippale Infekte unterschätzt
Vor allem gegen schwere Verläufe kann man sich aber schützen. Bewegung und gesunde Ernährung helfen, sagt Hutter. Aber vor allem die Impfung helfe gegen schwere Verläufe. Bei Influenza allerdings ist die Impfrate unter zehn Prozent. Grippale Infekte würden unterschätzt, warnt Hutter.
Es gehe dabei nicht nur um Krankenhaus-Aufenthalte. Die Lebensqualität leide auch, wenn man krank zu Hause ist, wenn man sein Leben umorganisieren muss wegen Fehlzeiten in Arbeit und Schule und um die Kollegen, die die Arbeit der Erkrankten übernehmen müssen.
"Es geht nicht nur um Krankenhäuser und Tod, es geht schlichtweg um die Fähigkeit unserer Gesellschaft, optimal aufgestellt zu sein", so Hutter.
Zusammenfassung
- Kaum ist man genesen, kommt schon die nächste Krankheit.
- Krankenstände dauern länger und kommen öfter, hat man das Gefühl.
- Aber stimmt das auch?
- Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sagt ja und erklärt warum.