Notlage bei Trinkwasserversorgung in Vietnam
Das Gebiet Tan Phu Dong mit einer zwölf Kilometer langen Küste am Südchinesischen Meer ist von Wasserwegen durchzogen. Zahlreiche Pflanzen und tausende Haushalte in dem 43.000 Einwohner zählenden Gebiet leiden unter der Versalzung, wie die staatlich kontrollierte vietnamesische Nachrichtenagentur VNA meldete. Die zuständigen Behörden wurden demnach beauftragt, "frisches Wasser zu Becken und Trinkwasserreservoirs zu bringen, um die Versorgung der Menschen dort mit Süßwasser aufrechtzuerhalten".
In der Trockenperiode haben eine verlängerte Dürre und eine weitreichendere Versalzung des Flusses Tien dazu geführt, dass Ortschaften mit Salzwasser umgeben sind. Im Mekong-Delta ist immer wieder eine Versalzung zu beobachten, doch heißere Temperaturen und ein steigender Meeresspiegel - beides zurückzuführen auf den Klimawandel - erhöhen das Risiko.
Indem mehr Salzwasser in Ackerland des vietnamesischen Mekong-Deltas einsickert, entstehen laut einer im vergangenen Monat veröffentlichten Studie des dem Umweltministerium unterstehenden Water Resources Science Institute Verluste in Höhe von fast drei Milliarden Dollar pro Jahr. Das Gebiet liefert Essen und Lebensunterhalt für mehrere Millionen Menschen. Rund 80.000 Hektar Anbaufläche für Reis und Obst könnten demnach von Versalzung betroffen sein.
Im Jahr 2016, bei der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren, waren 160.000 Hektar Land von Versalzung betroffen.
Zusammenfassung
- Vietnam erklärt Notlage bei der Trinkwasserversorgung im Bezirk Tan Phu Dong aufgrund von Dürre und Versalzung, die durch eine Hitzewelle und steigenden Meeresspiegel verschärft wird.
- Fast drei Milliarden Dollar jährliche Verluste durch Versalzung im Mekong-Delta; 80.000 Hektar Anbaufläche für Reis und Obst sind bedroht.
- Die Behörden versuchen, mit der Verteilung von frischem Wasser die Versorgung der 43.000 Einwohner sicherzustellen.