Neue Suche nach verschwundenem Flug MH370 vor Australien
Laut der britischen Zeitung "Telegraph" könnte es der letzte verzweifelte Versuch sein, das Rätsel um den Unglücksflug zu lösen. Die Spekulationen sind indes nie abgerissen. War es ein Unglück? Ein absichtlicher Crash? Eine Entführung? Oder wurde die Maschine gar abgeschossen? Vor allem die Angehörigen der 239 Insassen aus 14 Ländern wollen wissen, was damals vorgefallen ist und hoffen, doch noch Antworten zu bekommen.
Die neue Suche von Ocean Infinity findet etwa 1.500 Kilometer vor der Küste der westaustralischen Metropole Perth statt. Die Firma konzentriert sich dabei auf ein Gebiet von rund 15.000 Quadratkilometern und vier "Hotspots", an denen das Wrack nach Meinung von Forschern am wahrscheinlichsten zu finden sein könnte. Auf Tracking-Seiten im Internet können Interessenten die genaue Position von "Armada 78 06" verfolgen.
Die Maschine war am 8. März 2014 auf einem Flug von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden und vom Kurs abgewichen. Viele Experten gehen davon aus, dass das Flugzeug danach mehrere Stunden lang in Richtung Süden unterwegs war - warum ist unklar.
Bis heute wurden nur ein paar Dutzend Wrackteile an verschiedenen Küsten angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Menschen an Bord und dem Flugrekorder fehlt jede Spur. Das Verschwinden der Maschine gehört zu den größten Mysterien der Luftfahrtgeschichte.
Malaysia, China und Australien starteten eine zwei Jahre lange Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wurde. Eine Suchaktion von Ocean Infinity im Jahr 2018 brachte ebenfalls keine Ergebnisse. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.
Vulkane und Zyklon erschweren Mission
Für Ocean Infinity wäre es nicht der erste Erfolg: Unter anderem hatten Mini-Unterwasserfahrzeuge der Firma das 2017 verschollene argentinische U-Boot "ARA San Juan" vor der Küste Patagoniens an der Südspitze Südamerikas entdeckt. 2019 spürte das Ozeanerkundungsunternehmen das seit rund 50 Jahren im nordwestlichen Mittelmeer vermisste U-Boot "Minerve" auf. Auch der gesunkene italienische Autofrachter "MV Grande America" wurde vor einigen Jahren in der Biskaya lokalisiert.
Allerdings handelt sich bei der Suche nach MH370 um eine komplizierte Mission. Nicht nur die Topografie des Meeresbodens, der sich in großer Tiefe mehrere Kilometer unter der Oberfläche befindet und von Klippen und Vulkanen durchzogen ist, dürfte die Arbeit der Tauchboote erschweren - gleichzeitig braut sich gerade ein Zyklon über der Region zusammen und sorgt für hohen Wellengang, wie der australische Sender 9News berichtete.
Hoffnung auf Fortschritte
Bereits im vergangenen Jahr hatte das malaysische Verkehrsministerium angekündigt, dass die Suche nach der Maschine wieder aufgenommen werde. Dank neuester Forschungsergebnisse und modernster Technologien gebe es Fortschritte bei der Lösung des Rätsels.
Ocean Infinity hatte im Dezember einen "Kein Fund, keine Bezahlung"-Deal mit der Regierung in Kuala Lumpur ausgehandelt und wird für die Mission nur dann Geld bekommen, falls die Maschine gefunden wird. Der Vorschlag der Firma sei "solide" und verdiene es, Beachtung geschenkt zu bekommen, hatte Verkehrsminister Anthony Lake betont.
Zusammenfassung
- Eine neue Suchaktion nach dem Flug MH370 wird etwa 1.500 Kilometer vor der Küste von Perth durchgeführt, wobei Ocean Infinity ein Gebiet von 15.000 Quadratkilometern absucht.
- Der Flug MH370 verschwand am 8. März 2014 mit 239 Insassen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, und die Suche wird durch die anspruchsvolle Topografie des Meeresbodens sowie einen Zyklon erschwert.
- Ocean Infinity hat einen 'Kein Fund, keine Bezahlung'-Deal mit der malaysischen Regierung abgeschlossen und setzt modernste Technologie ein, um das Rätsel des Verschwindens zu lösen.