Kickl schießt gegen "Verlierer": "Steiermark wird Antwort geben"
Zu Beginn zeichnete er erneut seine Sicht auf die Vorgänge nach der Nationalratswahl. Kanzler Nehammer sei ein "demokratiepolitisches Phänomen", begann er seine Rede. Er sei nie durch eine demokratische Wahl bestätigt worden und sei nie durch eine demokratische Wahl "in die Nähe eines Bundeskanzleramtes gekommen".
Er erklärte, wie Nehammer von Bundeslistenplatz 11 bei der Wahl 2019 durch "innerparteiliche Resterlverwertung" 2024 auf Listenplatz 1 gelangte. "Dann hat er den Mund zu voll genommen und gesagt, er will Erster werden und dann hat die ÖVP ein Kanzlerduell ausgerufen", so Kickl. Dieses hab die Volkspartei verloren. Die FPÖ erhielt bei der Nationalratswahl knapp 28,85 Prozent der Stimmen, die ÖVP 26,27 Prozent.
"Und warum sage ich das?", fuhr Kickl fort. "Weil der Verlierer, Zerstörer der Neutralität, des Wohlstands und der Sicherheit und der Schuldenkaiser dafür mit dem Regierungsbildungsauftrag belohnt wird", wetterte der FPÖ-Chef.
Danach knöpfte er sich auch Van der Bellen vor. Dieser habe die "in der Vergangenheit und auch von seinen Vorgängern immer eingehaltenen, demokratischen Vorgänge gebrochen und dem Wahlgewinner das Verhandlungsmandat gestohlen", so Kickl.
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"Gute Nacht Österreich"
Nun verhandle der "abgewählte" ÖVP-Obmann mit dem SPÖ-Parteichef. "Ich weiß nicht, wenn er mehr verinnerlicht hat, den Lenin oder den Stalin", bekam auch Andreas Babler sein Fett weg. Dass man nun auch mit den NEOS verhandle und von "Vernunft" spreche, kritisierte er ebenso. "Na servus, gute Nacht Österreich".
Er glaube, dass die Menschen in Österreich dies als "Missachtung des Wahlergebnisses" interpretieren würden. Sie würden sich vor dem Hintergrund des "ganzen Staatsschuldendesaster belogen und betrogen" fühlen, spricht Kickl die Korrektur der Defizitzahlen durch das Finanzministerium unter Magnus Brunner (ÖVP) nach der Wahl an.
Die Maßnahmen der Regierung im Zuge der Coronapandemie, des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise seien es gewesen, die das Budgetloch gerissen haben, "mit dem Segen der Hofburg", so Kickl. "Sie glauben wirklich, dass die Bevölkerung jetzt anfängt an ihre Heilkräfte zu glauben?", so Kickl weiter.
Diese Antwort werde man in der Steiermark erhalten und sie "wird deutlich ausfallen", droht Kickl an.
Am kommenden Sonntag finden die Landtagswahlen in der Steiermark statt. PULS 24 berichtet live.
Zusammenfassung
- Seit Montag steht fest: Schwarz-Rot-Pink ringen sich zu Koalitionsverhandlungen durch.
- Jener Umstand hatte in der Nationalratssitzung am Mittwoch vor allem auf blauer Seite erwartungsgemäß für Kritik gesorgt.
- FPÖ-Chef Herbert Kickl arbeitete sich primär an Karl Nehammer, dann Bundespräsident Alexander Van der Bellen und auch SPÖ-Chef Andreas Babler ab.