APA/HANS PUNZ

Keine Hinweise auf Dritten nach Bluttat in Wien-Favoriten

Nach der Bluttat in Wien-Favoriten haben die Ermittler des Landeskriminalamtes derzeit keine Hinweise auf eine dritte tatbeteiligte Person. Das sagte Polizeisprecher Marco Jammer am Mittwoch der APA. Demnach soll ein 33-Jähriger eine 30-jährige Frau in einer Wohnung in einer großen Stadtrandsiedlung mit einem Hammer erschlagen und Selbstmord begangen haben. Jammer zufolge war die Arbeit am Tatort am Mittwoch abgeschlossen, das Obduktionsergebnis aber noch ausständig.

Dieses sollte aber noch in dieser Woche vorliegen, obwohl Corona-bedingt sich die Arbeiten auch in der Gerichtsmedizin verzögern. Sichergestellt wurden Mobiltelefone, die bisher noch nicht zugeordnet worden sind. Womöglich gibt die Auswertung der Handys weitere Aufschlüsse zum Hintergrund der Tat.

Die 30-Jährige, die keinen augenscheinlichen Bezug zum Tatort hatte, in der sie umgebracht worden war, war durch Schläge gegen Kopf und Oberkörper getötet worden. Wie der mutmaßliche Täter aus dem Leben schied, wurde zunächst nicht bekannt - nicht zuletzt, weil die offenbar seit Tagen offenstehende Wohnungstür den Ermittlern noch Rätsel aufgab.

Die Polizei war Montagabend zu dem Tatort in der großen Wiener Stadtrandsiedlung gerufen worden. Nachbarn hatten wegen der offenen Tür Alarm geschlagen. Der mutmaßliche Täter sei "amtsbekannt" gewesen, auch wegen Gewaltdelikten, nach bisherigem Wissensstand aber nicht im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, berichtete der Polizeisprecher am Dienstag.

Seit Jahresbeginn waren nach APA-Zählung österreichweit zuvor bereits 18 Frauenmorde verübt worden, die 30-Jährige ist demnach das 19. Opfer einer solchen Tat - so viele wie im ganzen Jahr 2014. Dazu kamen heuer nach Zählung der Autonomen Frauenhäuser bis Ende September noch 22 Fälle von Mordversuch bzw. schwerer Gewalt.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Bluttat in Wien-Favoriten haben die Ermittler des Landeskriminalamtes derzeit keine Hinweise auf eine dritte tatbeteiligte Person.
  • Das sagte Polizeisprecher Marco Jammer am Mittwoch der APA.
  • Der mutmaßliche Täter sei "amtsbekannt" gewesen, auch wegen Gewaltdelikten, nach bisherigem Wissensstand aber nicht im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, berichtete der Polizeisprecher am Dienstag.