Haslauer verteidigt Coronamaßnahmen in Kuchl
Zudem verwies Haslauer auf die Komplexität derartiger Verordnungen. Nun müsse jedenfalls eine "konsequente Haltung" eingenommen werden. "Ich möchte auf alle Fälle verhindern, dass die Quarantäne verlängert werden muss."
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hatte zuvor gegenüber der APA Kritik an der Coronapolitik der Bundesländer geübt und eine frühere Einbindung der Wirtschaftskammer gefordert. In Zusammenhang mit den in Kuchl erlassenen Maßnahmen sprach Mahrer von chaotischen Zuständen und beklagte eine fehlende Koordinierung.
Der Salzburger Landeshauptmann rechnet bundesweit nicht mit schärferen Regeln als jenen, die ohnedies schon in seinem Bundesland Salzburg gelten, meinte Haslauer im Vorfeld einer für Montagvormittag angesetzten Videokonferenz zwischen Bund und Ländern am Montagvormittag. Einheitliche Regelungen unter den Bundesländern wie eine gemeinsame Sperrstunde in der Gastronomie begrüßt Haslauer. Dass aber Salzburg von 22.00 Uhr abgehen und die Sperrstunde um eine Stunde nach hinten verschieben könnte, schloss Haslauer aus.
Noch kein Rückgang der Infektionen in Kuchl
In Kuchl breitet sich das Virus unterdessen nach wie vor aus. Mit Montag, Stand 11.30 Uhr, meldeten die Gesundheitsbehörden 131 aktive Fälle - um zehn mehr als gestern. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner im Bezirk stieg laut AGES auf 513,5 - weiterhin der Höchstwert in Österreich. Auch landesweit verschärft sich die Situation: Am stärksten im Pongau und im Flachgau.
Die Reproduktionszahl im Bundesland ist mittlerweile auf 1,42 gestiegen, die Verdoppelungszeit liegt bei 15 Tagen, teilte das Land am Montag mit. Von den sechs Salzburger Bezirken weist nur noch die Landeshauptstadt eine Inzidenzzahl von unter 100 aus. Die Zahl der aktiv infizierten Personen im Bundesland Salzburg lag am späten Vormittag laut EMS bei 1.120 Fällen. Dazu kamen weitere 158 Personen mit positiven Testergebnissen, die noch nicht im EMS erfasst waren.
Quarantäne seit 17. Oktober
Erste verschärfte Maßnahmen in Kuchl sind seit 13. Oktober in Kraft, die Quarantäne erfolgte mit 17. Oktober. Für Experten ist der Zeitraum seither zu kurz, dass die vom Land gesetzten Schritte schon messbare Wirkung zeigen. Neben der 7.450-Einwohner-Gemeinde zählten zuletzt auch Großarl, St. Martin am Tennengebirge, Unken und Koppl zu den Gemeindein im Land mit den stärksten Neuzuwächsen in absoluten Zahlen binnen der vergangenen Woche.
Zusammenfassung
- Salzburgs Landeshauptmann Wilfred Haslauer (ÖVP) hat die erlassene Quarantäne in der Gemeinde Kuchl im Tennengau verteidigt.
- Einheitliche Regelungen unter den Bundesländern wie eine gemeinsame Sperrstunde in der Gastronomie begrüßt Haslauer.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner im Bezirk stieg laut AGES auf 513,5 - weiterhin der Höchstwert in Österreich.
- Auch landesweit verschärft sich die Situation: Am stärksten im Pongau und im Flachgau.