Sturzflut in der SteiermarkX/@uwz_at/Screenshot

Unwetter-Chaos: Sturzflut reißt Autos mit - Mure legt A9 lahm

Nach den schweren Schäden aufgrund Hagels und Starkregens am Freitag hatte die Steiermark am Samstag erneut ein Unwetter getroffen. Videos in den sozialen Medien zeigen katastrophenartige Szenen: Autos wurden von der Sturzflut mitgerissen und gegen Häuser gedrückt. Die A9 musste nach einer Mure gesperrt werden.

Die Unwetterlage in der Steiermark kommt nicht zur Ruhe. Bereits am Freitag hatten Hagel und Starkregen für Millionenschäden gesorgt, ein 36-Jähriger kam bei Aufräumarbeiten ums Leben. Am Samstag war dann wieder Land unter.

Am Samstag galt die Steiermark, vor allem der Großraum Graz, erneut als Hotspot. Anhaltender Starkregen sorgte Samstagabend im Norden von Graz für Überflutungen, wie unter anderem der ORF und die "Kleine Zeitung" berichten. In zahlreichen Bezirken wurde Zivilschutzalarm ausgelöst.

Sturzflut riss Autos mit 

Videos, die in den sozialen Medien kursierten, zeigten, wie katastrophenartige Szenen in Deutschfeistritz. Eine Sturzflut riss Autos mit und drückte sie gegen Häuser. Mehrere Menschen wurden in den Autos eingeschlossen, so die "Kleine Zeitung". 

Die Wassermassen hatten den stark angeschwollenen Übelbach binnen Minuten über das Bachbett treten lassen und das Zentrum des Ortes überschwemmt. 

Die Bezirkshauptmannschaften prüften zwischenzeitlich, ob für Teile der Bezirke Graz-Umgebung sowie Hartberg-Fürstenfeld der Katastrophenzustand ausgerufen werden soll.

In Graz waren laut der Stadtgemeinde besonders die Bezirke Andritz und Mariatrost betroffen. Teils wurde Zivilschutzalarm ausgerufen.  In einigen Straßen stürzten Bäume um und blockierten die Fahrbahn  beziehungsweise die Oberleitungen der Straßenbahn und Stromleitungen.

Die Landeswarnzentrale Steiermark riet in der Nacht auf Sonntag die Bevölkerung zu äußerster Vorsicht.

Mure legt A9 lahm

Nahe der Pyhrnautobahn (A9) nach der Anschlussstelle Übelbach ging eine große Mure ab - die Regenmassen hatten eine bis zu 1,5 Meter hohe Schlamm- und Gerölllawine ausgelöst. Zwei Bagger sollten die Erdmassen beseitigen, die Aufräumarbeiten dauern an. Laut Asfinag bleibe die Sperre zumindest bis Sonntag aufrecht.

Wenig später wurde die Strecke Richtung Norden wegen der anhaltenden starken Regenfälle gesperrt. Der Verkehr wurde ab 19Uhr in beiden Richtungen umgeleitet.

Zivilschutzalarm in vielen steirischen Gegenden

In Deutschfeistritz, Eggersdorf, Weinitzen und in Nord-Andritz in Graz wurde Zivilschutzalarm ausgelöst.

Betroffen waren die Bezirke Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld und Teile der Südoststeiermark. Auch in Oberwart im Burgenland wurde Zivilschutzalarm ausgerufen.

Auch nördlich von Graz sorgte das Unwetter für Stromausfälle

Kräftige Gewitter hatten Samstagnachmittag auf für rund 100 Feuerwehreinsätze im Burgenland gesorgt. Hotspots waren vorerst laut Landessicherheitszentrale die Bezirke Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung. 

Auch Einsätze in Niederösterreich und im Burgenland 

Im Nordburgenland sorgte eine Gewitterzelle ab etwa 15.30 Uhr für Betrieb bei den Helfern. Überwiegende Einsatzbereiche waren überflutete Keller und Straßen, wie auch der ORF berichtete. Nach Angaben der Landessicherheitszentrale gab es bis zum Abend in Summe 70 Feuerwehreinsätze im Bezirk Mattersburg und 20 im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Einige Male wurden die Helfer demnach auch im Bezirk Neusiedl am See angefordert.

Ausrücken mussten auch die Feuerwehren im Süden Niederösterreichs. Klaus Stebal vom Landeskommando berichtete auf APA-Anfrage am Samstagabend von rund 40 Einsätzen, hauptsächlich Auspumparbeiten.

Katastrophenfall in Oberwart

Für die Stadt Oberwart wurde um 4.14 Uhr Früh am Sonntag aufgrund der angespannten Wetterlage mit Starkregen und Hochwasser eine Zivilschutzwarnung ausgelöst, teilte das Land Burgenland in der Nacht auf Sonntag mit. Bereits kurz vor Mitternacht wurde im gesamten Bezirk Oberwart der Katastrophenfall ausgerufen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen, sowie tiefer gelegene Räume wie Keller und Tiefgaragen zu meiden. 

Murenabgänge im Tiroler Unterland

Auch im Tiroler Unterland hielten Starkregen und Hagel die Einsatzkräfte auf Trab. Lokal gab es einige Murenabgänge. 

In Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) wurde ein Pkw mit vier Insassen von einer Mure erfasst und leicht beschädigt.

Die Personen blieben unverletzt. Auch in Mariastein und Auffach in der Wildschönau (ebenfalls Bezirk Kufstein) wurden Straßen teils verlegt.

In Reith im Alpbachtal ereigneten sich gleich mehrere Murenabgänge, berichtete die Polizei. Diese verschmutzten die Alpbacher Landesstraße (L5) stark und machten sie teils unbefahrbar. Dabei kam es auch zu dem Vorfall, bei dem das Auto erfasst wurde.

Video: Das Wetter bleibt unbeständig

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den schweren Schäden aufgrund Hagels und Starkregens am Freitag hatte die Steiermark am Samstag erneut ein Unwetter getroffen.
  • Videos in den sozialen Medien zeigen katastrophenartige Szenen: Autos wurden von der Sturzflut mitgerissen und gegen Häuser gedrückt.
  • Auch in Niederösterreich und im Burgenland rückten die Einsatzkräfte Samstagnachmittag aus.