Gondelabsturz in Tirol: Familie schwerverletzt, Vater in Lebensgefahr
Schuld am Unfall ist laut bisherigen Informationen ein Baum, der auf das Tragseil fiel, woraufhin die Gondel kurz vor 10:30 Uhr in die Tiefe stürzte. Warum der Baum umgestürzt ist, sei unklar. "Es ist jedenfalls nicht windig gewesen", so Michael Haid vom Bezirkspolizeikommando Imst.
Nach bisherigen Informationen der Polizei fiel ein Baum auf die Verankerung der Gondel, woraufhin Vater (49), Sohn (20), Tochter (19) und Onkel (46) einer dänischen Urlauberfamilie sieben bis zehn Meter in die Tiefe stürzten.
Die Bahn wurde aufgrund des Vorfalls vorübergehend außer Betrieb genommen.
Ganze Familie schwer verletzt
Alle vier Familienmitglieder in der Gondel wurden schwer verletzt, der Vater kämpft auf der Intensivstation in Innsbruck um ihr Leben. Die Verletzten wurden mittels Hubschrauber ins Landeskrankenhaus Innsbruck bzw. ins Spital nach Zams geflogen.
Auch zwei Verletzte in Nachbargondel
Am Nachmittag erhöhte sich die Zahl der Verletzten auf sechs. Zwei Personen aus der Gondel vor der abgestürtzen Kabine, ein deutsches Ehepaar, könnten aufgrund der Seilschwingungen verletzt worden sein. Das deutsche Ehepaar würde jedoch "derart unter Schock" stehen, dass es noch nicht befragt werden konnte.
Laut bisherigen Erkenntnissen stürzte die Gondel aus etwa sieben Metern Höhe ab. Es werde geprüft, ob es einen strafrechtlichen Sachverhalt gibt. "Das kann man aber eher ausschließen", so die Polizei. Es habe keinen technischen Defekt gegeben und auch "keine Hinweise auf menschliches Fehlerhalten".
Seilbahnbehörde ermittelt
Die mittlerweile abgeschlossene Bergung dürfte sich schwierig gestaltet haben, da es sich bei der Absturzstelle in der Mitte der Bahn um "relativ unwegsames Gelände" im Wald gehandelt habe, sagte ein Sprecher des Bergbahnunternehmens.
In der Früh sei noch eine Kontrollfahrt durchgeführt worden - dabei habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Nun sei die Seilbahnbehörde am Zug, diese habe ihre Ermittlungen bereits aufgenommen.
Michaela Burger von den Bergbahnen Hochoetz sprach gegenüber dem "Kurier" von einem "dramatischen" Unglück, bei dem mehrere Bäume in die Seilbahntrasse gestürzt waren. Eigentlich sei es "höchst unwahrscheinlich", dass in so einem Fall eine Gondel abstürzt. "Es müssen Sachverständige klären, wie das überhaupt passieren konnte", meinte sie und betonte ebenfalls, dass es nicht windig gewesen sei.
Zusammenfassung
- Eine mit einer vierköpfigen Familie besetzte Gondel ist Dienstagvormittag bei der Acherkogelbahn im Skigebiet Hochoetz im Tiroler Ötztal abgestürzt.
- Die Gondel-Insassen wurden per Tau geborgen, eine Person schwebt in Lebensgefahr.
- Bei den Verletzten soll es sich um eine dänische Familie handeln – ein Vater mit seiner Tochter und seinem Sohn und ein Onkel.