Danka verpixeltScreenshot/Facebook

Fall Danka: So wurden die Verdächtigen gefasst

Zehn Tage wurde erst in Serbien, dann international nach Danka gesucht, dann stand fest: Die Einjährige ist tot. Wie die Verdächtigen schlussendlich überführt werden konnten.

Nachdem die einjährige Danka Ilić am 26. März aus dem Garten ihres elterlichen Hauses in Banjsko Polje bei der Stadt Bor verschwand, suchte die nationale Polizei, später auch die anderer Länder sowie Interpol nach dem Mädchen. Nach zehn Tagen gab die serbische Regierung den Tod der Einjährigen bekannt. 

Mädchen wurde überfahren

Zwei 50-jährige Männer, Mitarbeiter eines öffentlichen Wasserversorgungsunternehmens aus der Stadt Bor, sind derzeit in U-Haft. Sie haben den Mord an dem Mädchen gestanden. Die Männer sollen das Kind überfahren und auf einer illegalen Mülldeponie abgelegt haben. Am Donnerstag gab Serbiens Innenminister Bratislav Gašić Einblick, wie die Verdächtigen überführt werden konnten. 

So wurden die Verdächtigen überführt

Die zwei Männer waren beruflich in dem Ort Banjsko Polje. Bevor Danka verschwand, blieben sie vor dem Haus der Familie Ilić stehen. Sie suchten laut Innenminister Gašić eine Toilette auf. Der Stopp dauerte rund 2,5 Minuten. Als sie wieder losfuhren, überfuhren sie die Einjährige.

Kameras hätten den Wagen, einen "Fiat Panda", und somit auch den Aufenthalt bzw. die Bewegungen der Männer, aufgezeichnet. Dabei handle es sich um zehn Überwachungskameras, die an den Häusern der Nachbarn montiert waren und deren Aufnahmen die Polizei im Rahmen der Ermittlungen ausgewertet hat.

Da es sich bei dem Wagen um ein Dienstfahrzeug handelt, verfüge das Fahrzeug außerdem über GPS. Auch dessen Daten wurden herangezogen. 

Die gesamte Pressekonferenz mit Innenminister Bratislav Gašić:

Fünfeinhalb Minuten für 150 Meter

In dem für die Polizei interessanten Zeitraum hätten nur 17 Fahrzeuge die Ortsgrenze von Banjsko Polje passiert – nur zwei verließen den Ort noch am selben Tag. Eins davon war der Fiat Panda der Verdächtigen.

Auffällig für die Beamten sei außerdem eine weitere Tatsache gewesen: Nachdem die Männer vor dem Haus der Familie Ilić anhielten, benötigten sie fünfeinhalb Minuten, um die nächsten 150 Meter zurückzulegen.

Am zweiten Ermittlungstag hätte man die beiden Verdächtigen einem Lügendetektortest unterzogen. Beim Fahrer sei dabei eine verzögerte Reaktion verzeichnet worden, auch der Beifahrer fiel durch den Test. Danach seien sowohl die privaten Fahrzeuge als auch das Dienstauto der Männer konfisziert worden, weitere Untersuchungen wurden eingeleitet.

"Jedes Haus abgesucht"

Zu Beginn der Ermittlungen hätten die Kriminalbeamten "jedes Haus in Banjsko Polje" abgesucht. Zu dem Zeitpunkt habe man in drei Richtungen ermittelt: Eine Entführung, sowie Menschenhandel konnten nicht ausgeschlossen werden, auch nicht, dass das Mädchen überfahren worden war. Bis zuletzt habe man gehofft, dass die Einjährige noch am Leben sei.

Dankas Leiche ist nach wie vor verschwunden. Am Freitag wurde die Suche nach der Leiche des Mädchens fortgesetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Zehn Tage wurde erst in Serbien, dann international nach Danka gesucht, dann stand fest: Die Einjährige ist tot.
  • In einer Pressekonferenz erklärte Serbiens Innenminister Bratislav Gašić, wie die Verdächtigen schlussendlich überführt werden konnten.
  • Kameras hätten den Wagen, einen "Fiat Panda", und somit auch den Aufenthalt bzw. die Bewegungen der Männer aufgezeichnet.
  • Die Männer stoppen vor dem Haus von Dankas Familie. Sie suchten eine Toilette auf. Nach 2,5 Minuten setzten sie die Fahrt fort, brauchten aber 5,5 Minuten für die ersten 150 Meter.
  • Sie gestanden, Danka überfahren und ins Auto geladen zu haben, um sie auf einer illegalen Mülldeponie abzulegen.
  • Unterdessen wird auch am Freitag die Suche nach der Leiche des Mädchens fortgesetzt.