Nachbeben könnten in Japan "noch einige Jahre auftreten"
Die japanische Hauptinsel Honshu wurde am Neujahrstag von einem Erdbeben der Stärke 7,5 erschüttert sowie von Tsunamiwellen getroffen. Am Dienstag gab es weitere Nachbeben. Gebäuden und Straßen wurden zerstört, die Zahl der Todesopfer stieg auf mindestens 48 an.
In nächsten Tagen ist Gefahr von Nachbeben am größten
Die Tsunami-Warnung wurde am Dienstag aufgehoben. Doch die Gefahr scheint weiterhin nicht gebannt. Vor allem aufgrund möglicher Nachbeben in den kommenden Tagen, erklärt Helmut Hausmann, Seismologe bei der GeoSphere Austria.
"Nachbeben kann es noch einige Jahre geben, aber Schadens-Beben nur noch ein paar Monate. In den nächsten Tagen ist die Gefahr am größten", erklärt er im PULS 24 Interview.
Die Ursache für die Nachbeben sei die Bruchfläche in der Erdkruste, durch die ein Beben entsteht. Diese sei nicht gerade und habe keine glatte Oberfläche. Außerdem könne die Kruste, die sich verschiebt, nicht in jede Richtung ausweichen, weswegen sich Spannung aufbaut, so der Experte.
Gerade Gebäude, die bereits beim ersten Beben in Mitleidenschaft gezogen wurden, könnte ein Nachbeben völlig zerstören.
Über 1.000 Beben jährlich
In Japan sind Erdbeben an sich nichts Ungewöhnliches. Es werden jährlich über 1.000 Beben registriert. Der Hauptgrund für die hohe seismische Aktivität ist die geologische Beschaffenheit in Japan: "Dort schieben sich die pazifische und philippinische Platte mit schneller Geschwindigkeit unter kontinentale Platten und das erzeugt sehr viel Spannung", so Hausmann.
Das derzeitige Beben unterscheide sich aber grundsätzlich von vorangegangenen. Denn dieses Mal bebte die Erde auf der West- und nicht auf der Ostseite wie üblich, erklärt der Seismologe.
Zusammenfassung
- In Japan bebte am Neujahrstag die Erde und beschädigte unter anderem Gebäuden sowie Häuser. Auch die Zahl der Todesopfer steigt kontinuierlich.
- Trotz Tsunami-Entwarnung könnten weitere Nachbeben aber noch gefährlich sein, erklärt Helmut Hausmann, Seismologe bei der GeoSphere Austria, im PULS 24 Interview.
- Gerade die kommenden Tage seien gefährlich.
- In Japan werden jährlich über 1.000 Beben registriert.