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Erstversorgungsambulanzen entlasten Wiens Spitäler deutlich

Wer in Wien mit gesundheitlichen Beschwerden ein Spital aufsucht, muss in Zukunft immer häufiger damit rechnen, dass er nicht weit kommt. Denn die Betroffenen werden zunächst in die neuen Erstversorgungsambulanzen gelotst.

Dort können 80 Prozent der Fälle behandelt werden ohne Spitalsabteilungen zu involvieren. Das wurde am Donnerstag bei einem Pressetermin mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betont. Fünf derartige Einrichtungen gibt es inzwischen.

 

Jüngster Neuzugang ist die Ambulanz in der Klinik Donaustadt. Dort werden Besucherinnen oder Besucher bereits am Eingang eingeteilt. Jene, die etwa einen Termin in einer Fachambulanz haben, dürfen sich dorthin auf den Weg machen. Menschen, die sich mit einem akuten Leiden behandeln lassen wollen und die weder Termin noch Überweisung haben, müssen nach links abbiegen. Dort befindet sich die Erstversorgungsambulanz. In dieser sind Allgemeinmediziner des Ärztefunkdienstes im Einsatz.

Sie treffen die erste Einschätzung und führen Checks bzw. Behandlungen durch. Acht von zehn Betroffenen können mit einem Rezept oder einer Überweisung wieder nach Hause entlassen werden. "Das ist mehr als ich gerechnet habe", freute sich Hacker. Nur 20 Prozent der Patienten werden im Krankenhaus weiterbehandelt.

Die neuen Anlaufstellen gibt es neben der Klinik in Floridsdorf bereits in den Spitälern in Favoriten, in Ottakring und in Floridsdorf sowie im Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Die Ausweitung auf alle städtischen Spitäler ist bis 2023 geplant. Laut der Chefin des Wiener Gesundheitsverbunds, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, rechnet man mit rund 135.000 Besuchen pro Jahr.

Sie verwies auch auf die umfangreichen Öffnungszeiten. Die Erstversorgungsambulanzen stehen von Montag bis Sonntag jeweils von 8.00 bis 20.00 Uhr zur Verfügung. Finanziert wird die Einrichtung gemeinsam von der Stadt und der Österreichischen Gesundheitskasse.

Für akut schwer erkrankte oder verletzte Personen, die mit der Rettung ins Spital gebracht werden, ist die neue Einrichtung nicht gedacht: Notfälle werden weiterhin in den Notfallambulanzen versorgt.

ribbon Zusammenfassung
  • Wer in Wien mit gesundheitlichen Beschwerden ein Spital aufsucht, muss in Zukunft immer häufiger damit rechnen, dass er nicht weit kommt.
  • Denn die Betroffenen werden zunächst in die neuen Erstversorgungsambulanzen gelotst.
  • Dort können 80 Prozent der Fälle behandelt werden ohne Spitalsabteilungen zu involvieren.
  • "Das ist mehr als ich gerechnet habe", freute sich Hacker.
  • Die Ausweitung auf alle städtischen Spitäler ist bis 2023 geplant.