Eintrittsgebühr für Notre-Dame vorgeschlagen
"Mit nur fünf Euro Eintritt pro Besucher würden wir 75 Millionen Euro pro Jahr einnehmen", sagte Dati in dem am Mittwochabend veröffentlichten Interview. "Auf diese Weise würde Notre-Dame alle Kirchen in Paris und Frankreich retten." Den Vorschlag habe sie bereits dem Erzbischof von Paris gemacht, wie sie dem "Figaro" sagte. Mit den erwarteten 75 Millionen Euro könnten Erhalt und die Renovierung anderer Sakralbauten finanziert werden.
Bisher war der Eintritt in die Gotik-Kathedrale kostenlos, mit Ausnahme der Türme. In Frankreich garantiert das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat den freien und offenen Zugang zum Gottesdienst für alle.
Die Diözese von Paris erteilte dem Vorschlag aber nach der Veröffentlichung des Interviews eine Absage. Der Eintritt in Kirchen und Kathedralen der katholischen Kirche in Frankreich sei und bleibe kostenfrei, hieß es. Denn eine der Hauptmissionen der Kirche sei es, alle Menschen bedingungslos aufzunehmen, unabhängig von ihrer Religion oder ihrem Glauben, ihren Ansichten und finanziellen Mitteln. Außerdem merkte die Kirche an, dass der Wiederaufbau von Notre-Dame erst durch zahlreiche Spenden von Menschen möglich geworden sei, die nach Vorstellung der Ministerin nun zur Kasse gebeten werden sollten.
Dati sprach sich auch für eine neue Preispolitik staatlicher Kultureinrichtungen aus. Demnach sollen Nicht-EU-Bürger ab 2026 in Frankreich für Besuche staatlicher Denkmäler und Museen wie dem Louvre höhere Eintrittspreise zahlen. Die zusätzlichen Einnahmen könnten dem Erhalt französischer Kulturstätten dienen.
Zusammenfassung
- Die französische Kulturministerin Rachida Dati hat vorgeschlagen, eine Eintrittsgebühr von fünf Euro für die Kathedrale Notre-Dame zu erheben, um jährlich 75 Millionen Euro für die Erhaltung französischer Kirchen zu sammeln.
- Die Diözese von Paris hat diesen Vorschlag abgelehnt und betont den freien Zugang zu Kirchen, der durch das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat garantiert wird.
- Notre-Dame wird am 7. Dezember nach fünf Jahren Renovierung wiedereröffnet, wobei der Wiederaufbau maßgeblich durch Spenden finanziert wurde.