Dunkel-Schwarzenberger zum Alpenvereinspräsidenten gewählt
Der studierte Umweltökonom Dunkel-Schwarzenberger ist seit 2008 Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins, langjähriger Bundesjugendleiter und Tourenführer. "Auf den Verein kommen große Herausforderungen zu, neben den Themen Schutzhütten und alpiner Naturschutz auch unsere ambitionierte Klimastrategie, mit der wir uns verpflichtet haben, bis 2033 klimaneutral zu werden", schaute er voraus. Solche Wege ließen sich nur gemeinsam gehen.
Der 63-jährige Rechtsanwalt Ermacora hingegen kann nun laut ÖAV auf rund 300 Sitzungen und 30 Generalversammlungen zurückblicken. Insgesamt war er 31 Jahre lang Mitglied des Präsidiums. "Aus ein paar Sitzungen am Anfang wurden im Laufe der Zeit durchschnittlich 400 bis 500 Stunden pro Jahr, und das fast nebenbei: Besprechungen und Telefonate, Termine mit Politikern, unzählige Besuche bei den Sektionen", sagte Ermacora am Samstag.
Unter seiner Ägide verdreifachte sich die Mitgliederzahl von 227.000 im Jahr 1991 auf nunmehr 725.000. Der ÖAV ist der mitgliederstärkste Verein Österreichs. "Es ist uns gelungen, ein riesiges Angebot für den Einzelnen zu schaffen, verbunden mit einem moderaten Mitgliedsbeitrag", meinte er und fügte hinzu: "Nicht zuletzt das Standing des Vereins als große Naturschutzorganisation hat zu einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung geführt." Der ÖAV sei ein "Verein der Superlative" sagte der scheidende Präsident und dankte den "tausenden Funktionärinnen und Funktionären": "Es sind die Menschen, die den Verein prägen."
Dank kam indes auch vom ÖAV-Generalsekretär, Clemens Matt, der auf die Auszeichnung des Bundes verwies: "Die Anerkennung, die Andreas Ermacora heute erhalten hat, ist ein Beweis für seine hervorragende Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für unseren Verein. Wir sind ihm zutiefst dankbar für alles, was er geleistet hat."
Ein Anliegen war Ermacora unter anderem die gesetzliche Festschreibung der Förderung alpiner Vereine. Er wolle bei der Politik nicht mehr "Klinken putzen" gehen, sagte er einst im APA-Interview und zeigte sich "enttäuscht", dass er hier auf taube Ohren gestoßen war und geißelte eine "Missachtung des Ehrenamtes". Ermacora übte übrigens ein Amt aus, das auch schon vor Jahrzehnten sein Vater, der langjährige ÖVP-Nationalratsabgeordnete, Verfassungsrechtler und Menschenrechtsexperte Felix Ermacora innehatte. Andreas Ermacora hatte die Position von Christian Wadsack übernommen.
Zusammenfassung
- Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat am Samstag bei seiner Jahreshauptversammlung im Vorarlberger Rankweil einen neuen Präsidenten gewählt.
- Gerald Dunkel-Schwarzenberger folgt auf den langjährigen Präsidenten Andreas Ermacora, der sein Amt mit Jahresende zurücklegen wird.
- Unter seiner Ägide verdreifachte sich die Mitgliederzahl von 227.000 im Jahr 1991 auf nunmehr 725.000. Der ÖAV ist der mitgliederstärkste Verein Österreichs.