Betrugsserie in Tirol - 87-Jährige hatte großes Glück

Die 87-Jährige wollte bei ihrer Bank einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag abheben, nachdem eine unbekannte Anruferin sie dazu aufgefordert hatte. Die Anruferin sagte, dass die Nichte der 87-Jährigen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und Kaution zu bezahlen sei. Nach Angaben der Polizei fuhr die Seniorin mit einem Taxi zum Geldinstitut, um die verlangte Summe zu holen. Dort berichtete sie der Bankangestellten, wozu sie das Geld benötigte - diese wiederum verständigte umgehend die Polizei.

Als die 87-Jährige anschließend ohne Geld wieder daheim ankam, traf auch die Nichte ein. Im Gespräch stellte sich schnell heraus, dass es gar keinen Unfall gegeben hatte. Die unbekannte Anruferin, die nach wie vor in der Leitung war - der Hörer war neben dem Telefon abgelegt - dürfte mitgehört haben und beendete in weiterer Folge das Telefonat unverzüglich.

Weniger Glück als die 87-Jährige hatten am Donnerstag ein 68-jähriger Mann in Oberndorf (Bezirk Kitzbühel) sowie am Freitag eine Verkäuferin in einer Trafik in Hall in Tirol. Der Mann wurde Opfer des sogenannten "Tochter-Sohn-Betrugs". Ein Unbekannter gab sich via WhatsApp als Sohn des Mannes aus und fragte nach Geld, um zwei Rechnungen begleichen zu können. Daraufhin überwies der 68-Jährige einen insgesamt hohen vierstelligen Betrag nach Deutschland bzw. Litauen. Als der angebliche Sohn erneut Geld forderte, wurde der 68-Jährige stutzig und erstattete Anzeige.

Bei der Verkäuferin meldete sich am Freitagnachmittag eine Frau telefonisch und behauptete, dass Bons und Lade-Codes aufgelassen werden sollen. Die entsprechenden Umsätze seien zu verbuchen und die Lade-Codes zu übermitteln, was die Verkäuferin tat. Dadurch entstand ein Schaden im niedrigen vierstelligen Bereich.