Aggressive Feuerameise in Europa angekommen
Immer mehr gebietsfremde Insektenarten finden ihren Weg nach Europa. So auch die rote Feuerameise, die laut einer Studie im Fachjournal "Current Biology" erstmals in Italien angetroffen wurde.
Eigentlich stammt die "Solenposis invicta" oder zu Deutsch "unbesiegte Feuerameise" aus Südamerika. Sie gilt aber als eine der invasivsten Insektenarten und hat sich in den vergangenen Jahren in weiten Teilen von Asien, Süd- und Nordamerika sowie Australien ausgebreitet.
88 Nester hat man nun in Sizilien gefunden. Für den Hauptautor der Studie, Mattia Menchetti vom Institut für Evolutionsbiologie in Spanien, ein erschreckendes, aber vorhersehbares Ereignis: "Letztlich wussten wir, dass dieser Tag kommen würde", sagt er.
Die Feuerameise gilt als aggressiv und ist besonders für heimische Ameisen und Insekten gefährlich. Jedoch schreckt sie auch vor größeren, potenziellen Angreifern nicht zurück. Menschen attackiert sie etwa mit Stichen und Bissen, die zu brennenden Hautreaktionen mit roten Pusteln führen können. Für Allergiker kann die Ameise sogar lebensgefährlich sein, Bisse und Stiche können nämlich einen anaphylaktischen Schock nach sich ziehen.
Rapide Ausbreitung
Ihre rasche, weltweite Ausbreitung führen die Forschenden auf die Seefahrt zurück. Durch Handelsschiffe seien die Insekten von China oder den USA nach Europa gekommen. Jedoch ist es nicht nur der Mensch, der für die schnelle Verbreitung der Ameisen verantwortlich ist. Die Solenposis invicta nutzt zusätzlich auch Luftströmungen, um sich in einer Region einzunisten.
Hauptaugenmerk legen die Forschenden auf die künftigen Verbreitungsgebiete der Insektenart. Etwa sieben Prozent der europäischen Fläche würde geeignete Lebensbedingungen für die Feuerameise bieten. Sie ist besonders wärmeliebend, weswegen Städte im Mittelmeer-Raum und jene mit großen Häfen vermehrt betroffen sein könnten. Aufgrund der Klimaerwärmung gehen die Forscher:innen davon aus, dass die Anzahl der Verbreitungsgebiete deutlich höher sein wird.
Neuseeland konnte Ausbreitung eindämmen
Erfolgserlebnisse für die Eindämmung der Ausbreitung gibt es indes aus Neuseeland. Dort habe man die Feuerameise weitgehend ausrotten und eine neuerliche Invasion verhindern können. Um ebenjenes auch in Europa möglich zu machen, plädieren die Forschenden auf die Einbindung der Bevölkerung und der Umweltministerien.
Zusammenfassung
- In Italien hat man erstmals Nester der roten Feuerameise gefunden.
- Sie kommt ursprünglich aus Südamerika und hat sich über die Jahre primär via Handelsschiffe verbreitet.
- Für heimische Ameisen und Insekten ist sie besonders gefährlich. Menschen attackiert sie mit Bissen und Stichen, die bei Allergikern lebensgefährlich sein können.
- Die Ameise ist wärmeliebend, weswegen Städte im Mittelmeer-Raum und jene, an großen Häfen als potenzielle Verbreitungsgebiete gelten. Die Klimaerwärmung könnte aber dazu beitragen, dass sie sich auch in weiteren Regionen einnistet.
- In Neuseeland konnte man die Ausbreitung bereits eindämmen und einer weiteren Invasion entgegenwirken.