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611 verletzte E-Scooter-Fahrer im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2023 haben sich in Österreich 611 E-Scooter-Fahrerinnen und Fahrer bei Straßenverkehrsunfällen verletzt. Eine Person kam bei einem E-Scooter-Unfall ums Leben, berichtete die Statistik Austria am Mittwoch.

Bis Juni 2023 starben insgesamt 179 Menschen bei Verkehrsunfällen, das waren um sechs Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. 22 Prozent aller Getöteten verunglückten bei Schwer-Lkw-Unfällen, das war der höchste Anteil seit 1992.

Nach den aktuellen Zahlen des Innenministeriums gab es mittlerweile jedoch schon mehr Getötete als im Vorjahr. Demnach starben von 1. Jänner bis 22. Oktober 334 Menschen bei Verkehrsunfällen. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 325 und 2021 292.

Im ersten Halbjahr wurden laut Statistik insgesamt 19.747 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 19.990 gewesen. 23 Getötete waren Fußgängerinnen und Fußgänger, 18 Radfahrerinnen und Radfahrer.

E-679 E-Scooter-Unfälle im ersten Halbjahr - ein Toter

E-Scooter werden neuerdings als eigenständige Kategorie in der Straßenverkehrsunfallstatistik ausgewiesen. "Die Nutzung von E-Scootern ist nicht ohne Risiko", warnt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung.

Zwischen Jänner und Juni 2023 gab es auf Österreichs Straßen demnach 679 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden. Damit war an jedem 23. Unfall ein E-Scooter beteiligt. Mehr als ein Drittel aller E-Scooter-Unfälle waren laut Statistik Austria "Alleinunfälle, d. h. sie fanden ohne Beteiligung weiterer Verkehrsteilnehmer statt".

Verunglückte E-Scooter-Fahrer:innen (verletzt oder getötet) waren durchschnittlich 34 Jahre alt und zu 71 Prozent männlich. In den Fällen, in denen die E-Scooter-Fahrende den Unfall verursacht haben, waren die häufigsten Unfallursachen Unachtsamkeit/Ablenkung (27 Prozent), gefolgt von der Missachtung von Ge- und Verboten (24 Prozent) sowie der Beeinträchtigung durch Alkohol, Drogen oder Medikamente (18 Prozent).

Hälfte aller E-Scooter-Unfälle in Wien

Die meisten verletzten E-Scooter-Fahrer:innen, nämlich 139, wurden in Wien registriert. Generell ereigneten sich Unfälle mit E-Scootern im Vergleich zu anderen Verkehrsarten erwartungsgemäß deutlich häufiger in Großstädten: 50 Prozent aller Unfälle mit E-Scootern wurden in einer der sechs Städte mit mehr als 100.000 Einwohner:innen registriert.

Wien hat zuletzt neue, strengere E-Scooter-Regeln beschlossen. Diese sind seit Mai in Kraft.

Zum Vergleich ereigneten sich 36 Prozent aller Radunfälle in diesen Städten. Die häufigsten Unfallgegner bei E-Scooter-Unfällen waren mit 40 Prozent Pkw, gefolgt von Fahrrädern mit zehn Prozent und Fußgängerinnen und Fußgänger mit neun Prozent. Weitere 35 Prozent der E-Scooter-Unfälle waren Alleinunfälle.

Meiste Getötete bei Schwer-Lkw-Unfällen

Der Anteil der bei Schwer-Lkw-Unfällen Getöteten an allen Verkehrstoten war noch nie höher seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen im Jahr 1992. Insgesamt 40 Personen starben bei Unfällen mit Beteiligung eines Lkw über 3,5 Tonnen. Mit 21 waren heuer die meisten getöteten Pkw-Insassen, gefolgt u.a. von sechs Fußgängern und fünf Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. Im ersten Halbjahr 2022 waren es 35 gewesen.

Getötete Frauen und verletzte Kinder auf Höchstwert

Auf einem Höchstwert seit 2014 war im ersten Halbjahr auch die Zahl der bei Unfällen getöteten Frauen. Zwischen Jänner und Juni 2023 kamen 60 Frauen bei Verkehrsunfällen ums Leben, sieben Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Frauen starben anteilsmäßig mit 20 Prozent deutlich häufiger als Fußgängerinnen (Männer: neun Prozent). Besonders auffällig war außerdem der deutlich höhere Anteil an angelegten Gurten bei den tödlich verunglückten Pkw-Insassinnen mit 86 Prozent (Pkw-Insassen: 56 Prozent).

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 1.309 Kinder (bis 14 Jahre) bei Verkehrsunfällen verletzt, das war der höchste Wert in den vergangenen sechs Jahren. Der Großteil, nämlich 485 Kinder (37 Prozent), wurden als Pkw-Insassinnen und Insassen verletzt, weitere 292 Kinder (22 Prozent) als Fußgänger und 238 Kinder (18 Prozent) als Radfahrer. 37 Prozent der Kinder, die zu Fuß unterwegs waren, wurden am Schutzweg oder Gehsteig bzw. Gehweg verletzt. Außerdem verunglückten zwei Kinder tödlich, eines als Fußgänger auf einem Schutzweg und eines als Pkw-Insasse.

ribbon Zusammenfassung
  • Im ersten Halbjahr 2023 haben sich in Österreich 611 E-Scooter-Fahrer:innen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt. Ein E-Scooter-Fahrer wurde getötet
  • Insgesamt gab es bis 1. Juni 2023 679 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden. Verunglückte E-Scooter-Fahrer waren zu 71 Prozent männlich.
  • Bis Juni 2023 starben insgesamt 179 Menschen bei Verkehrsunfällen, das waren um sechs Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022.
  • Auf einem Höchstwert seit 2014 war im ersten Halbjahr auch die Zahl der bei Unfällen getöteten Frauen.
  • Frauen starben anteilsmäßig mit 20 Prozent deutlich häufiger als Fußgängerinnen.