107 Corona-Fälle in St. Wolfgang-Cluster
Die Epidemiologen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) haben das gehäufte Auftreten von SARS-CoV2-Fällen in St. Wolfgang bei Hotel-Praktikanten untersucht. Der wahrscheinliche Ort, an denen der Großteil der Übertragung stattgefunden hat, waren demnach zwei Nachtlokale. Das geht aus einer Aussendung des Gesundheitsministeriums am Donnerstag hervor.
37 Corona-Fälle bei Praktikanten
Es ließen sich 107 Ausbruchfälle identifizieren, darin seien vier mögliche Ausbruchsfälle inkludiert - 71 Fälle mit Wohnort in Oberösterreich, 15 mit Wohnort in Niederösterreich, zehn mit Wohnort in Salzburg, sieben mit Wohnort in Wien, zwei mit Wohnort in Burgenland und jeweils ein Fall mit Wohnort in der Steiermark und in Tirol.
Es seien insgesamt 37 Fälle bei Praktikanten von Hotel- und Gastro-Betrieben sowie 30 beim Stamm-Personal aufgetreten, 17 Fälle bei Gästen, 16 Fälle bei Personen mit Aufenthalt in der Region und sieben Fälle als Folgefälle im familiären Setting.
Zwei von 401 erneut Getesteten positiv
Untern den insgesamt 401 erneut in den betroffenen Betrieben getesteten Mitarbeitern sind zwei Personen positiv getestet worden. Das teilte das Büro der oberösterreichischen Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander einer Presseaussendung am Donnerstag mit. Die jüngste Flächentestung war Montag und Dienstag vorgenommen worden. Das Ergebnis bedeute laut Büro Haberlander, dass der Cluster weiterhin stabil geblieben sei und keine überraschenden Entwicklungen in dem Tourismusort eingetreten seien.
Verordnungen laufen mit 9. August aus
Aufgrund der sich stabilisierenden oberösterreichischen Zahlen und der ebensolchen Situation in St. Wolfgang laufen die Verordnungen des Landes betreffend des Datenblattes bei der Gästeabreise sowie die Vorverlegung der Sperrstunde auf 23.00 Uhr mit 9. August aus. Auch zwei vorsorglich freiwillig geschlossene Abendlokale öffnen wieder.
Die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander über den Corona-Ausbruch in St. Wolfgang.
Erfolgreiches Kontakt-Tracing
Die Ausbreitung des Ausbruchs sei laut Gesundheitsministerium durch eine rasche Identifikation der ersten Fälle, Auffindung der Kontaktpersonen, ausgedehntes Testen zur Auffindung weiterer Fälle sowie eine rasche Implementierung der häuslichen Absonderung von Fällen und Kontaktpersonen unter Kontrolle gebracht worden. Der damals in Oberösterreich gegoltene Nasen-Mund-Schutz-Verpflichtung mag eine stärkere Virusverbreitung unter Hotelgästen verhindert haben.
Keine internationalen Fälle
Erfreulich sei, dass auch gemäß internationalem Kontakt-Tracing durch das Gesundheitsministerium bis dato noch kein Fall bei internationalen Gästen registriert worden sei. Gesundheitsminister Rudolf Anschober: "Der Cluster dürfte also - nach unserem heutigen Wissensstand - zu keinen internationalen Verteilungen geführt haben".
Zusammenfassung
- Die AGES hat die Corona-Fälle in St. Wolfgang bei Hotel-Praktikanten untersucht.
- Es ließen sich insgesamt 107 Ausbruchsfälle in sieben Bundesländern auf den Cluster zurückführen.
- Die Epidemiologen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) haben das gehäufte Auftreten von SARS-CoV2-Fällen in St. Wolfgang bei Hotel-Praktikanten untersucht.
- Das geht aus einer Aussendung des Gesundheitsministeriums am Donnerstag hervor.