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Umfrage: 90 Prozent denken, dass Impfung die Gesellschaft spaltet

Laut einer aktuellen Umfrage sagen 90 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen, dass die Impfung die Gesellschaft spaltet.

Im Auftrag des "Standards" erforschte das Linzer "Market-Institut", wie es aus Sicht der Bevölkerung um die oft beschworene Spaltung der Gesellschaft steht. Dafür wurden 800 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Österreicher und Österreicherinnen befragt. 

50 Prozent sagten, dass unsere Gesellschaft stark gespalten sei, weitere 45 Prozent sagten, sie sei etwas gespalten. Eine geringe Spaltung sehen vier Prozent, völlige Einigkeit weniger als ein Prozent. Dass die Gesellschaft stark gespalten sei, finden demnach vor allem Wähler und Wählerinnen von FPÖ und MFG. "Ansonsten gibt es kaum Auffälligkeiten im Antwortverhalten der einzelnen demographischen Untergruppen", berichtet der "Standard".

Impfung spaltet Gesellschaft

90 Prozent der Befragten sagen, dass die Corona-Impfung die Gesellschaft spalten würde. Dieses Thema würde demnach am meisten zur Spaltung beitragen. Wobei die nach eigenen Angaben nicht komplett Geimpften die Spaltung weniger stark einschätzen als die komplett Geimpften. Die Wahrnehmung einer Bruchlinie steigt mit dem Alter der Befragten an und wird im ländlichen Bereich stärker gespürt als im städtischen.

Politik-Insider: Wie überwinden wir die Spaltung der Gesellschaft?

Das Thema Stadt vs. Land sehen hingegen nur 12 Prozent als Spaltungsgrund - die Städter mehr als die Landbevölkerung. Sehr stark wahrgenommen wird dagegen die Spaltung zwischen politisch links und politisch rechts stehenden Menschen. Dabei fällt auf, dass sich eine 60 Prozent starke Mehrheit der Bevölkerung selbst weder der einen noch der anderen politischen Richtung zuordnen will. 

Auf Nachfrage bekennen sich 27 Prozent als politisch links orientiert – von den erklärten Wählerinnen und Wählern der SPÖ und der Grünen ordnet sich jeweils die Hälfte so ein. Umgekehrt sehen sich nur 13 Prozent im rechten politischen Spektrum, etwa jeder zweite Freiheitliche und jeder fünfte Wähler der ÖVP.

Das Gegensatzpaar Rechtsextremismus vs. Rest der Gesellschaft nennen 51 Prozent als spaltend - eine Spaltung durch Linksextremisten nehmen nur 28 Prozent wahr. 

Menschen mit Migrationshintergrund erleben Spaltung

Migrationshintergrund gilt für 45 Prozent als etwas, was die Bevölkerung spaltet – jene, die selber Migrationshintergrund haben, und ältere Befragte spüren das stärker. 

41 Prozent der Befragten sehen eine Spaltung zwischen den Anhängern der Regierungsparteien und den Gegnern der Regierungsparteien. Das erleben aber überwiegend Wähler und Wählerinnen von MFG, FPÖ und ÖVP so. Wähler und Wählerinnen von NEOS, SPÖ und Grünen erleben das schwächer. Der Klimawandel hat für 38 Prozent Spaltungspotenzial. Jeder Vierte sieht eine Spaltung zwischen Menschen mit hohen Einkommen und jenen mit niedrigen Einkommen. 21 Prozent nehmen hingegen eine Spaltung zwischen Rauchern und Nichtrauchern wahr.

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  • Im Auftrag des "Standards" erforschte das Linzer "Market-Institut", wie es aus Sicht der Bevölkerung um die oft beschworene Spaltung der Gesellschaft steht. Dafür wurden 800 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Österreicher und Österreicherinnen befr
  • 50 Prozent sagten, dass unsere Gesellschaft stark gespalten sei, weitere 45 Prozent sagten, sie sei etwas gespalten. Eine geringe Spaltung sehen vier Prozent, völlige Einigkeit weniger als ein Prozent.
  • Dass die Gesellschaft stark gespalten sei, finden demnach vor allem Wähler und Wählerinnen von FPÖ und MFG.
  • 90 Prozent der Befragten sagen, dass die Corona-Impfung die Gesellschaft spalten würde. Dieses Thema würde demnach am meisten zur Spaltung beitragen.
  • Sehr stark wahrgenommen wird auch die Spaltung zwischen politisch links und politisch rechts stehenden Menschen. 
  • Migrationshintergrund gilt 45 Prozent als etwas, was die Bevölkerung spaltet – jene, die selber Migrationshintergrund haben, und ältere Befragte spüren das stärker.