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Warum es derzeit häufiger zu Stromausfällen kommt

Im Boulevard ist schnell die Rede von einem "Blackout", wenn es zu kleinen Stromausfällen kommt. In den vergangenen Tagen ging in Wien in einigen Vierteln aber immer wieder plötzlich das Licht aus. Was dahintersteckt.

Am Freitag in Landstraße, am Montag in Teilen von Döbling, Penzing und Ottakring - zuletzt ist es in Wien zu kleineren Stromausfällen gekommen. Passiert das jetzt öfter als früher? 

Sommerzeit ist auch Stromausfallzeit, wenn man auf die Statistik schaut. Von Juni bis August gibt es doppelt bis dreimal so viele Ausfälle wie im Rest des Jahres, teilten die Wiener Netze auf PULS 24 Anfrage mit. 

Generell gilt das Stromnetz in Österreich als sehr stabil. Laut der Ausfallstatistik der E-Control für das Jahr 2022 waren die Österreicher:innen im Schnitt nur 24 Minuten im Jahr von nicht geplanten Ausfällen betroffen. Bei den Wiener Netzen liegt der Wert mit 21 Minuten knapp darunter. 

Video: Blackout - Was tun im Ernstfall?

Bagger, Baum und Blitz - Die Feinde des Stromnetzes

Laut den Wiener Netzen sind im Sommer über 80 Prozent der Störungen durch Fremdeinwirkung verursacht. Ein Sprecher nennt es die "3B": Bagger, Baum und Blitz. 

Eine besondere Gefahr für das Stromnetz sind Baustellen. Im Sommer wird mehr aufgegraben, wie so manch ein Autofahrer am Weg in die Arbeit auch feststellen muss. Obwohl die Netzversorger Pläne der Stromleitungen zur Verfügung stellen, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen zwischen Baggern und Stromkabeln. 

Doch auch starke Stürme und Gewitter sind im Sommer häufiger. Blitzeinschläge oder umgestürzte Bäume können Leitungen beschädigen - dann bleibt auch das Licht in den betroffenen Haushalten aus. 

Trockenheit als Problem für die Stromleitungen

Wenn im Sommer Klimaanlagen auf Hochtouren laufen, sei das aber kein Problem, hieß es von den Wiener Netzen. Derzeit wird im Winter immer noch mehr Strom verbraucht als im Sommer. Auch die Hitze an sich sei keine Gefahr für die Stromversorgung.

Allerdings mache die Trockenheit den Leitungen zu schaffen. In langen Trockenperioden sinkt der Grundwasserspiegel, damit leitet das Erdreich Wärme schlechter. Wird die Wärme von den Kabeln schlechter abgeleitet, können diese überhitzen - ein Kurzschluss ist die Folge. 

Wie schnell man wieder Strom hat

Oft können Stromausfälle rasch wieder behoben werden. Die Wiener Netze geben an, dass Störungen nach durchschnittlich 90 Minuten wieder behoben sind. 

ribbon Zusammenfassung
  • Im Boulevard ist schnell die Rede von einem "Blackout", wenn es zu kleinen Stromausfällen kommt.
  • In den vergangenen Tagen ging in Wien in einigen Vierteln aber immer wieder plötzlich das Licht aus.
  • Sommerzeit ist auch Stromausfallzeit, wenn man auf die Statistik schaut.
  • Von Juni bis August gibt es doppelt bis dreimal so viele Ausfälle wie im Rest des Jahres.
  • Warum es dazu kommt.