LASK gegen Sturm GrazAPA/EXPA/Reinhard Eisenbauer

Sturm-Remis: Salzburg bleibt im Rennen um Meistertitel

Die Titel-Entscheidung in der österreichischen Fußball-Bundesliga fällt erst am Pfingstsonntag in der letzten Runde. Sturm Graz erreichte beim LASK am Sonntag nur ein 2:2 (1:1), der Vorsprung auf Salzburg schmolz damit auf zwei Zähler.

Tabellenführer und Cup-Sieger Sturm Graz spielte am Sonntag in der 9. Runde der Meistergruppe beim Tabellen-Dritten LASK 2:2 und liegt damit nur noch zwei Punkte vor Salzburg.

Der Titelverteidiger kam bei Hartberg zu einem 5:1. Bei Punktegleichheit hätte Salzburg am Saisonende wegen des gewonnenen direkten Duells die Nase vorne. Der LASK wird fix Dritter.

Im dritten Meistergruppen-Duell des Muttertags gewann Rapid bei Austria Klagenfurt 1:0 und ist damit nicht mehr von Rang vier zu verdrängen. In der letzten Runde (jeweils 17.00 Uhr) empfängt Sturm Klagenfurt und Salzburg den LASK. Hartberg gastiert bei Rapid.

Sturm Graz muss auf Meistertitel warten

In Linz war für Sturm Graz nur ein Remis möglich. Nachdem Florian Flecker (20.) die Oberösterreicher voran gebracht hatte, nutzte Otar Kiteishvili (30.) einen Patzer der LASK-Hintermannschaft zum Ausgleich.

Der formstarke Georgier ließ kurz nach Seitenwechsel (48.) noch sein neuntes Saisontor folgen. Die Elf von Christian Ilzer schien auf Meisterkurs, ehe Marin Ljubičić (77.) per Foul-Elfmeter für die Linzer noch das verdiente Remis fixierte. Im Finish traf Sturm noch die Latte.

Vier von fünf Spielen unter Interimstrainer Thomas Darazs hatte der LASK vor Anpfiff gewonnen, die Aufgabe für Sturm war eine große. "SK Sturm wird neuer Meister" ließen die angereisten Fans der Grazer vor Anpfiff via Transparent dennoch wissen.

Video: Meisterchancen für Sturm Graz in der Bundesliga

Ilzer musste auf zwei Stützen verzichten: Jon Gorenc Stanković fehlte gesperrt, David Affengruber plagten muskuläre Probleme. Niklas Geyrhofer begann im zentral defensiven Mittelfeld, David Schnegg in der Viererkette. Beim LASK war der gesperrte Sascha Horvath nicht dabei, Maksym Talowjerow übernahm seinen Part im Mittelfeld.

Die 18.500 Zuschauer:innen sahen wenig Spielfluss auf beiden Seiten und viele Zweikämpfe. Beide Teams waren bedacht, nichts zuzulassen und leisteten sich vorerst keine Fehler.

Erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum tauchte Sturm auf, William Böving scheiterte nach einer turbulenten Szene an LASK-Keeper Tobias Lawal (13.). Die individuelle Klasse zweier Offensivkräfte leitete dann die Führung der Linzer ein.

Moses Usor trickste an der Seitenlinie Alexander Prass und Schnegg aus und bediente Adil Taoui, der seinerseits Dimitri Lavalee ins Leere fahren ließ und Flecker mustergültig bediente. Kurz darauf war der Torschütze bei der nächsten Hereingabe von Taoui fast wieder am Ball. Mitten in die Hochphase riskierte die Linzer Hintermannschaft jedoch einmal zu viel und bescherte den Grazern den Ausgleich.

Schönes LASK-Tor

Sturm störte den Spielaufbau mit hohem Pressing wieder einmal früh, Lawals kurzer Pass auf Talowjerow war der denkbar ungünstigste. Kiteishvili eroberte das Leder vom Ukrainer und vollendete im Zusammenspiel mit Mika Biereth.

Beim LASK zeigte dies Wirkung, eine Chance hatten die Hausherren aber noch. Philipp Ziereis kam nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball, setzte den aber deutlich am Ziel vorbei (34.).

Nach Seitenwechsel dauerte es nicht lange, ehe die Grazer Fans erneut jubeln durften. Wieder war Kiteishvili der entscheidende Mann, der Spielgestalter verwertete mit technischer Finesse von der Strafraumgrenze. Tomi Horvat hatte George Bello zuvor an der Grenze zum Foulspiel den Ball abgeluchst und damit Sturms Angriff eingeleitet.

Chancen auf beiden Seiten

Der LASK suchte eine Antwort und warf immer mehr Kräfte nach vorne. Filip Stojković schoss knapp vorbei, ehe Sturm-Keeper Vítězslav Jaroš einen Ziereis-Kopfball über die Latte drehte (72.).

Immer passiver werdende Grazer fingen sich schließlich noch das 2:2 ein. Lavalee traf Ljubičić im Strafraum am Schienbein, den verhängten Elfmeter verwertete der Gefoulte selbst souverän zu seinem bereits achten Tor in der Meistergruppe.

Ilzer reagierte mit einem Dreifachwechsel, der fast zum Erfolg geführt hätte: "Joker" Seedy Jatta stieg in der 89. Minute nach einem Eckball hoch, traf aber nur die Latten-Unterkante.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Entscheidung um den österreichischen Fußballmeistertitel fällt am Pfingstsonntag.
  • Sturm Graz spielte in der vorletzten Runde 2:2 gegen LASK und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung vor Salzburg.
  • Salzburg, der Titelverteidiger, siegte deutlich mit 5:1 gegen Hartberg und könnte bei einem Punktegleichstand aufgrund des gewonnenen direkten Duells den Meistertitel erringen.
  • Am letzten Spieltag der Saison empfängt Sturm Graz Klagenfurt, während Salzburg auf den LASK trifft, wobei beide Spiele um 17:00 Uhr beginnen.