Nations League
ÖFB-Team hofft gegen Serbien auf Push für WM-Quali
Die bisher letzte Heimniederlage haben die Österreicher im Oktober 2023 gegen Belgien (2:3) kassiert. Danach gab es zu Hause vier Siege. Mit einem 1:1 zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase im November in Wien gegen Slowenien brachten sich die Österreicher aber um den Direktaufstieg. "Das wollen wir nachholen, darum geht es in diesen Spielen", betonte Teamchef Ralf Rangnick. Es sei wichtig, nach vier Monaten Länderspielpause "wieder in unseren Rhythmus zu kommen mit unserer Spielweise. Gleichzeitig geht es darum, nochmal zusätzlich Selbstvertrauen zu tanken für die WM-Quali."
Den Serben fehlen unter anderen die Abwehr-Stammspieler Nikola Milenković, Strahinja Pavlović und Salzburgs Aleksa Terzic gesperrt. Das gilt es zu nutzen. "Ich kann mir vorstellen, dass sie mit einem defensiven Ansatz versuchen für sie ein gutes Ergebnis zu holen", meinte Rangnick. "Unser Ziel ist es, uns mit einem guten Spiel und einem guten Ergebnis schon eine richtig gute Ausgangsposition für Sonntag zu verschaffen."
Die Ausfälle auf beiden Seiten wollte der Deutsche nicht aufrechnen. Rangnick stehen mit Kevin Danso, Stefan Posch, Marcel Sabitzer und Alexander Prass vier potenzielle Stammspieler wegen Verletzungen nicht zur Verfügung, dazu sitzt Schlüsselkraft Konrad Laimer eine Gelbsperre ab. "Deswegen müssen wir auf der einen oder anderen Position ein bisschen 'out of the box' denken."
Frage im ÖFB-Mittelfeld
Rangnick könnte sein Spielsystem anpassen und mit Nicolas Seiwald nur einen primär defensiven Mittelfeldspieler aufbieten. Das würde in der Offensive Platz für einen zusätzlichen Kreativspieler wie Kevin Stöger oder den dynamischeren Marco Grüll schaffen. Die deutlich konservativere Variante wäre Florian Grillitsch als zweiter "Sechser" neben Seiwald. Im Sturmzentrum scheint Marko Arnautović gesetzt. Rangnick wollte aber auch nicht ausschließen, den Rekordnationalspieler erstmals seit eineinhalb Jahren im Angriff gemeinsam mit Michael Gregoritsch beginnen zu lassen.
Die Vierer-Abwehrkette dürften Stefan Lainer, Philipp Lienhart, der nach 16 Monaten ins Team zurückgekehrte Kapitän David Alaba und Phillipp Mwene bilden. Weniger klar ist die Situation im Tor. "Eine klare Nummer eins gibt es nicht", sagte Rangnick. Patrick Pentz und Alexander Schlager seien "sehr eng beieinander". Nicht zwingend müsse der Tormann, der das Hinspiel bestreite, auch das Rückspiel spielen. Eine gute Leistung könnte das Vertrauen stärken.
Körperbetontes Spiel erwartet
In einem EM-Test im Juni des Vorjahres hatten sich die Österreicher nach frühen Toren von Christoph Baumgartner und Patrick Wimmer in Wien gegen Serbien mit 2:1 durchgesetzt. "Dass es körperbetont wird, das wissen wir", versicherte Alaba. "Da muss man sich darauf einstellen dagegenzuhalten, aber das können wir." Groß ist der Respekt vor Serbiens Stürmerstar Dušan Vlahović - auch wenn dieser im Team seit zwei Jahren nicht getroffen hat. Alaba: "Ich kenne ihn sehr gut. Er ist beidfüßig, hat für seine Größe auch eine gute Schnelligkeit. Wir wissen in der Defensive, dass es nicht einfach wird."
Wenige Worte wollte Rangnick über seine Unstimmigkeiten mit Wiens Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wegen des von ihm geforderten Generalumbaus des Ernst-Happel-Stadions verlieren. "Selbst wenn es irgendwann einmal ein neues Stadion geben sollte, bin ich sicherlich nicht mehr der, der hier auf der Bank sitzt", betonte der 66-Jährige. "Für mich gilt immer das Prinzip, wenn es irgendwie geht: Pflanze Bäume, unter deren Schatten du selber einmal nicht mehr sitzen wirst." Man rede intern nicht über ein Nationalstadion, sondern eine multifunktionelle, hochmoderne "Eventarena", wie sie in Deutschland jede Stadt - nicht nur jede Millionenstadt - habe und wie sie "in London inzwischen in vierfacher Ausfertigung schon besteht".
Mögliche ÖFB-Aufstellung: Pentz (Bröndby/14 Länderspiele) - Lainer (Borussia Mönchengladbach/39/2 Tore), Lienhart (SC Freiburg/29/3), Alaba (Real Madrid/105/15), Mwene (FSV Mainz/20/0) - Seiwald (RB Leipzig/34/0) - Schmid (Werder Bremen/21/2), Baumgartner (RB Leipzig/48/18), Stöger (Borussia Mönchengladbach/3/0), Wimmer (VfL Wolfsburg/21/1) - Arnautović (Inter Mailand/121/39)
Ersatz: A. Schlager (Salzburg/17), Lawal (LASK/0) - Baidoo (Salzburg/1/0), Querfeld (Union Berlin/4/0), Trauner (Feyenoord Rotterdam/15/2), Grillitsch (Real Valladolid/50/1), X. Schlager (RB Leipzig/43/4), Cham (Trabzonspor/3/0), Florucz (Olimpija Ljubljana/0), Gregoritsch (SC Freiburg/62/19), Grüll (Werder Bremen/5/0)
Es fehlen: Laimer (gesperrt), Prass (Sprunggelenksprobleme), Sabitzer (Knieverletzung), Danso, Posch (beide Oberschenkelverletzung), Wöber, Weimann (beide Knie-OP), Svoboda, Kalajdžić (beide Kreuzbandriss)
Zusammenfassung
- Österreichs Fußball-Nationalteam trifft am Donnerstag um 20.45 Uhr im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion auf Serbien, um sich für die WM-Qualifikation zu stärken.
- Das ÖFB-Team ist seit fünf Heimspielen ungeschlagen, die letzte Niederlage war im Oktober 2023 gegen Belgien.
- Serbien muss auf die gesperrten Abwehrspieler Milenković, Pavlović und Terzic verzichten, während Österreich auf Danso, Posch, Sabitzer, Prass und Laimer verzichten muss.
- Ralf Rangnick erwägt eine Anpassung des Spielsystems, um mehr offensive Kreativität zu ermöglichen, wobei Arnautović im Sturmzentrum gesetzt ist.
- Rangnick und Alaba betonen die Wichtigkeit eines körperbetonten Spiels und den Respekt vor Serbiens Stürmerstar Vlahović.