ÖFB-Frauen bei EM-Generalprobe 1:0-Sieger in Belgien
Bis dorthin gilt es noch einige personelle Fragezeichen zu klären. Offen ist etwa, ob Kapitänin Viktoria Schnaderbeck (Knieprobleme), Carina Wenninger (krank) und Katharina Naschenweng (muskuläre Probleme im Oberschenkel) rechtzeitig fit werden. ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann musste ihren endgültigen Kader für das Turnier noch am Sonntag bis Mitternacht der UEFA bekanntgeben, fünf Namen des vorläufigen 28-Frau-Aufgebots mussten da noch gestrichen werden.
Fuhrmann musste im letzten Test die etatmäßige Innenverteidigung komplett vorgeben. Schnaderbeck stand genauso wie die erkrankte Wenninger nicht im Kader. Dadurch durften sich Marina Georgieva und Celina Degen von Beginn an im Abwehrzentrum versuchen. Weitere Probleme gab es dadurch, dass Außenspielerin Naschenweng das Aufwärmen abbrechen musste. Julia Hickelsberger-Füller rückte kurzfristig in die Dreier-Angriffsreihe im 4-3-3-System.
Die ab Sommer bei Hoffenheim spielende Stürmerin hätte auch nach einer Viertelstunde die Führung erzielen müssen, traf aber den Ball aus zwölf Metern nach Hanshaw-Zuspiel nicht richtig. Ein Abschluss von Nicole Billa ging deutlich drüber (22.), ein Schuss von Sarah Zadrazil wurde in höchster Not geblockt (27.) und auch ein Versuch von Laura Wienroither fand nicht den Weg ins Tor (31.). Die ÖFB-Auswahl setzte die Gastgeberinnen immer wieder mit Pressing gut unter Druck, hatte ein spielerisches Übergewicht, es fehlte aber die nötige Kaltschnäuzigkeit.
Hinten wurde die neu zusammengestellte Abwehr vom Weltranglisten-19. vorerst wenig geprüft und eine Unachtsamkeit in der 36. Minute blieb ohne Folgen, da die zurückgeeilte Barbara Dunst gerade noch vor der einschussbereiten belgischen Kapitänin Tessa Wullaert klären konnte.
39 Sekunden nach Wiederbeginn verabsäumte es die Fuhrmann-Elf, für einen Traumstart zu sorgen. Nach einem Feiersinger-Idealpass kam Dunst an der Strafraumgrenze freistehend zum Abschluss, ließ allerdings die nötige Coolness vermissen und schoss drüber. Das war scheinbar auch ein Weckruf für die Heimischen, die einen Gang zulegten und plötzlich tonangebend waren. ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger musste sich erstmals und da im Duell mit Wullaert gleich doppelt auszeichnen (50.).
Nach einer Stunde brachte Fuhrmann Plattner in die Partie, was sich als gelungener Schachzug herausstellen sollte. Die 21-jährige Tirolerin traf aus spitzem Winkel mit links hoch ins Eck, nachdem eine Wienroither-Hereingabe nur kurz abgeblockt worden war. Plattner hatte die Aktion zuvor auch mit eingeleitet. Für die Potsdam-Legionärin war es bereits der vierte Treffer im neunten Länderspiel, mit dem sie ihre aktuelle Topform unterstrich. Damit sorgte sie auch dafür, dass im elften Anlauf der erst zweite Sieg im direkten Duell mit Belgien nach einem Test-2:1 am 14. August 2013 gelang.
Österreich gewann damit in der unmittelbaren EM-Vorbereitung genauso gegen Belgien wie auch England am 16. Juni mit einem 3:0 in Wolverhampton. Nordirland hatte hingegen am Donnerstag in Lier eine 1:4-Niederlage kassiert. Die Nordirinnen sind am 11. Juli der zweite ÖFB-EM-Gegner, zum Abschluss der Gruppe A wartet am 15. Juli noch Norwegen.
Zusammenfassung
- Dort wartet am 6. Juli der Gastgeber im Eröffnungsspiel im ausverkauften Old Trafford Stadium von Manchester.
- Schnaderbeck stand genauso wie die erkrankte Wenninger nicht im Kader.