APA/GEORG HOCHMUTH

LASK in EL mit Rücken zur Wand: "Geben auf keinen Fall auf"

Für den LASK ist das Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League am Donnerstagabend in weite Ferne gerückt. Die Oberösterreicher verspielten aufgrund der 0:2-Heimniederlage gegen Royal Antwerpen ihre gute Ausgangsposition und stehen nun vor den letzten beiden Gruppe-J-Partien mit dem Rücken zur Wand. Ausgerechnet gegen Englands Topclub Tottenham muss nun am kommenden Donnerstag im Linzer Stadion Zählbares - vielleicht sogar ein Sieg - her, um die Aufstiegschance zu wahren.

Antwerpen und Tottenham haben nach vier Partien ein Plus von drei Zählern auf den LASK. "Tottenham ist Tabellenführer in der Premier League, einer der besten Ligen der Welt. Die Situation ist sehr schwierig, aber wir geben auf keinen Fall auf", versprach LASK-Trainer Dominik Thalhammer. Nach dem 1:0-Erfolg in Belgien im ersten Duell mit Antwerpen hatte man den Grundstein gelegt, um im eigenen Stadion selbst eine Vorentscheidung herbeizuführen, in Linz kam aber alles anders. Besonders bitter war auch der zweite Gegentreffer in der 83. Minute, da man bei Punktegleichheit mit dem Team von Trainer Ivan Leko ("Wir sind nicht so gut, um jetzt schon zu kalkulieren, ob wir für die nächsten Spiele weiter sind") aufgrund des verlorenen direkten Vergleiches rückgereiht wird.

Auch für Thalhammer war die Rote Karte von Kapitän Gernot Trauner wegen eines Torraubfouls (50.) samt folgendem unglücklich abgefälschten Freistoßtor von Lior Refaelov (53.) "spielentscheidend". Die Ausschlüsse werden allmählich zum Fixpunkt, auch die vergangenen beiden siegreichen Duelle mit dem punktlosen Schlusslicht Ludogorez (Gelb-Rot Grgic/72.) und Antwerpen (Gelb-Rot Holland/68.) hatte man in Unterzahl beenden müssen. "Wir haben jetzt das dritte Europa-League-Spiel in Folge lange Zeit mit einem Mann weniger spielen müssen, dann ist es gegen so einen starken Gegner schwierig", merkte der LASK-Coach an.

Die Rote Karte war regeltechnisch vertretbar. Kritik an Schiedsrichter Donatas Rumsas gab es trotzdem. "Ich denke, dass der Schiedsrichter in der einen oder anderen Situation nicht mit dem richtigen Maß gemessen hat. Doch wir bleiben da bei uns, das ist eine Randerscheinung, wir suchen da keine Ausreden", verlautete der Wahl-Oberösterreicher. Vielmehr beschäftigte man sich mit der eigenen Leistung. Beim 0:1 ging die Mauer auf, erst dadurch wurde es möglich, dass der Ball auf diese Art und Weise abgefälscht wurde. "Wenn man solche Fehler macht, wird man bestraft", wusste Thalhammer. Trotzdem wäre noch mehr drinnen gewesen, es fehlte allerdings vor dem 0:2 durch Pieter Gerkens (83.) an der nötigen Genauigkeit im Abschluss. Vor allem Reinhold Ranftl ließ einige Möglichkeiten ungenützt.

"Es haben sich auch für uns viele Möglichkeiten ergeben, die wir auf diesem Niveau besser zu Ende spielen müssen", war sich Thalhammer bewusst. Insgesamt sei man im Vergleich zum Gegner "nicht klar, stabil und konkret genug" gewesen. Der Ex-ÖFB-Frauen-Teamchef war aber auch bemüht, das Positive hervorzustreichen. "Unsere Mannschaft hat in Unterzahl mit großartiger Mentalität gegen die Niederlage angekämpft, am Ende des Tages hat es leider nicht gereicht." Laut Offensivspieler Peter Michorl zurecht: "Wir haben es in Antwerpen super gemacht und heute weniger gut. Letztes Mal ist uns der Lucky Punch gelungen, heute ihnen."

Nach dem 1:1 in der Liga in Hartberg gab es nach zuvor fünf Siegen in Folge vor der Länderspielpause im zweiten Pflichtspiel en suite keinen Sieg. Für Thalhammer kein Grund, um Trübsal zu blasen. "Es ist alles eine Entwicklung, doch die ist nicht immer linear. Ich bin schon der Meinung, dass wir gut an den Dingen dran sind, die wir uns vornehmen", meinte der 50-Jährige. Auf sein Team wartet mit dem Gastspiel der "Spurs", denen man zum Auftakt mit 0:3 klar unterlegen war, am Donnerstag in Linz eine Mammutaufgabe. "Ich möchte aber noch gar nicht so weit schauen. Wir werden uns jetzt erst einmal sammeln und dann wartet am Sonntag Altach", hat für Thalhammer vorerst die Liga Priorität. Fehlen könnte in der neunten Runde auch noch Petar Filipovic, der in der 73. Minute angeschlagen den Platz verließ.

ribbon Zusammenfassung
  • Für den LASK ist das Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League am Donnerstagabend in weite Ferne gerückt.
  • Die Oberösterreicher verspielten aufgrund der 0:2-Heimniederlage gegen Royal Antwerpen ihre gute Ausgangsposition und stehen nun vor den letzten beiden Gruppe-J-Partien mit dem Rücken zur Wand.
  • Insgesamt sei man im Vergleich zum Gegner "nicht klar, stabil und konkret genug" gewesen.
  • Für Thalhammer kein Grund, um Trübsal zu blasen.