Uruguayer wählen neuen Präsidenten
Rund 2,7 Millionen Menschen sind in dem kleinen südamerikanischen Land zur Wahl aufgerufen. Es herrscht Wahlpflicht. Der beliebte Amtsinhaber Luis Lacalle Pou darf gemäß Verfassung nicht erneut antreten.
Der Linke Orsi will im Falle eines Wahlsiegs die Armut bekämpfen und entschlossen gegen Korruption vorgehen. Der konservative Delgado kündigte an, die Politik der amtierenden Regierung weiterzuführen und Bürokratie abzubauen. Umfragen zufolge sorgen sich die Uruguayer vor allem um die Sicherheitslage, die wirtschaftliche Situation und Arbeitsplätze.
Verglichen mit anderen Ländern in der Region ist Uruguay politisch wenig polarisiert. Seit der Rückkehr zur Demokratie vor 40 Jahren wechselten einander Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen ab. Unabhängig vom Ausgang der Wahl werden keine radikalen Veränderungen erwartet.
Neben dem Präsidenten werden am Sonntag auch alle 30 Senatoren und 99 Abgeordnete des Parlaments neu gewählt. Zudem stehen zwei Plebiszite zur Abstimmung: Zum einen soll das Pensionsantrittsalter von 65 auf 60 Jahre gesenkt werden, zum anderen sollen nächtliche Durchsuchungen von Privaträumen durch die Polizei ermöglicht werden.
Zusammenfassung
- In Uruguay hat die Präsidentschaftswahl begonnen, bei der 2,7 Millionen Menschen wahlberechtigt sind. Yamandú Orsi von der linken Frente Amplio führt laut Umfragen, könnte jedoch die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang verfehlen.
- Eine Stichwahl zwischen den beiden stärksten Kandidaten, Orsi und Álvaro Delgado von der konservativen Partido Nacional, ist für den 24. November angesetzt. Neben dem Präsidenten werden auch alle 30 Senatoren und 99 Abgeordneten neu gewählt.
- Zusätzlich stehen zwei Plebiszite zur Abstimmung: eine Senkung des Pensionsantrittsalters von 65 auf 60 Jahre und die Erlaubnis für nächtliche Polizeidurchsuchungen. Der amtierende Präsident Luis Lacalle Pou kann nicht erneut antreten.