UNO: Mindestens 200 Menschen in Nigeria entführt
Zu der Massenentführung war es vergangene Woche Donnerstag, am 29. Februar, im Bundesstaat Borno gekommen. Die Opfer, hauptsächlich Frauen und Kinder, seien entführt worden, als sie sich auf der Suche nach Brennholz aus dem Lager für Binnenvertriebene hinausgewagt hatten, hieß es in der UNO-Mitteilung. "Während eine unbestimmte Anzahl älterer Frauen und Kinder unter zehn Jahren freigelassen worden sein soll, werden noch zahlreiche Binnenvertriebene vermisst", sagte der UN-Koordinator für Nigeria, Mohamed Malick Fall.
Die jihadistische Terrorgruppe Boko Haram ist seit über einem Jahrzehnt im Nordosten Nigerias aktiv, ihre Gewalt hat mehr als 350.000 Menschenleben gefordert und drei Millionen Menschen vertrieben. Immer wieder kommt es zu Tötungen, Entführungen, Zwangsrekrutierungen sowie sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt. Dabei seien Frauen und Kinder unverhältnismäßig stark betroffen, hieß es von den Vereinten Nationen.
Die massenhafte Entführung von Menschen, manchmal aus Schulen und Lagern für Binnenvertriebene, ist Teil des gewalttätigen Vorgehens von Boko Haram, mit dem sie eine strenge islamische Herrschaft in Nigeria durchsetzen will. Im April 2014 sorgte Boko Haram mit der Entführung von 276 Schülerinnen für weltweites Entsetzen. Auch zehn Jahre nach dem Vorfall werden noch mehr als 100 Mädchen vermisst.
Zusammenfassung
- Über 200 Binnenvertriebene in Nigeria wurden letzte Woche entführt, vorwiegend Frauen und Kinder, wie die UNO mitteilte.
- Die Entführung ereignete sich im Bundesstaat Borno, als die Opfer außerhalb ihres Lagers Brennholz sammelten.
- Boko Haram, verantwortlich für die Entführung von 276 Schülerinnen im Jahr 2014, setzt ihre Gewalt fort, um eine strenge islamische Herrschaft zu erzwingen.