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Ukraines Russland-Offensive: Moskau zu Frieden zwingen

Nach der Offensive auf russischem Boden hat die Ukraine signalisiert, das Territorium nicht dauerhaft übernehmen zu wollen. Stattdessen wolle man Moskau zu einem gerechten Frieden zwingen.

Laut dem ukrainischen Außenministerium sei Kiew nicht dran interessiert, die eroberten Gebiete in Kursk zu "übernehmen". Stattdessen gehe es darum, Druck aufzubauen. 

 "Die Ukraine ist nicht daran interessiert, das Territorium der Region Kursk zu übernehmen", sagt Sprecher Heorhii Tykhyi. Er bezeichnet auch die seit einer Woche andauernde Invasion der Ukraine in das Gebiet als "absolut legitim", da die Streitkräfte nicht gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen.

Das Ziel des Angriffs sei nicht die Eroberung fremder Gebiete, sondern der Schutz des Lebens der ukrainischen Bevölkerung und der Schutz des eigenen Territoriums vor russischen Angriffen."Die ukrainischen Streitkräfte stürmten die Region in der vergangenen Woche in einem Schockangriff - die erste Offensivaktion Kiews auf russischem Boden seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine im Jahr 2022.

"Je eher sich Russland bereit erklärt, einen gerechten Frieden wiederherzustellen, insbesondere auf der Grundlage der Friedensformel, die zu diesem Frieden führt, desto eher werden die Angriffe der ukrainischen Verteidigungskräfte auf russisches Gebiet aufhören", so Tykhyj am Dienstag in einem Medienbriefing in Kiew. 

Ukraine mit massivem Vorstoß

Die ukrainischen Streitkräfte waren am 6. August überraschend nach Kursk vorgedrungen. Dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky zufolge kontrollierte Kiew am Montag rund 1.000 Quadratkilometer der Region. Nach russischer Darstellung ist das von der Ukraine eroberte Gebiet deutlich kleiner: Der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, hatte am Montag gesagt, die Ukraine sei auf einer Breite von 40 Kilometern zwölf Kilometer tief in russisches Gebiet vorgedrungen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte erklärt, ein Ziel des ukrainischen Vorstoßes in Kursk sei es, den Krieg auf russisches Territorium zu verlagern. Die Ukraine hatte im Sommer 2023 eine großangelegte Gegenoffensive in der Ukraine begonnen, die hinter den Kiewer Erwartungen zurückgeblieben war. Die ukrainischen Truppen eroberten damals 250 Quadratkilometer in den Regionen Donezk und Saporischschja zurück.

Video: Russland-Experte Mangott zur ukrainischen Offensive

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Offensive auf russischem Boden hat die Ukraine signalisiert, das Territorium nicht dauerhaft übernehmen zu wollen.
  • Stattdessen wolle man Moskau zu einem gerechten Frieden zwingen.
  • "Je eher sich Russland bereit erklärt, einen gerechten Frieden wiederherzustellen, desto eher werden die Angriffe der ukrainischen Verteidigungskräfte auf Russland aufhören", sagte das Außenministerium.