Swing States US-WahlPULS 24

Swing States: Diese Staaten entscheiden die US-Wahl

Das Rennen ums Weiße Haus spitzt sich immer weiter zu. Einige wenige Bundesstaaten, sogenannte "Swing States", werden den Unterschied machen. In welchen es besonders eng wird.

In allen 50 Bundesstaaten wird am 5. November der oder die nächste US-Präsident:in gewählt. Doch die Augen werden sich bis dahin wohl auf nur einige wenige Staaten richten: Auf die "Swing States" oder "Battleground States".

So bezeichnet man in den USA jene US-Bundesstaaten, in denen Demokraten und Republikaner bei Wahlen nur wenige Prozentpunkte trennen, die also von beiden Kandidaten durch zum Teil relativ wenige Wechselwähler gewonnen werden können.

Ihre Wahlmännerstimmen geben oft den Ausschlag, wenn das Rennen knapp ist. Auch heuer wird es auf einige wenige Staaten ankommen, wenn es um den Einzug ins Weiße Haus geht. Und es deutet sich ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen an. PULS 24 hat sich die entscheidenden Bundesstaaten angesehen. 

Pennsylvania - 19 Wahlleute

Auch heuer ist Pennsylvania im Nordosten des Landes hart umkämpft. Die New York Times nennt es "den unbezwingbaren, unbestreitbaren und unverwundbaren König der Swing States". 

Mit 19 Wahlleutestimmen ist es der größte Swing State und für beide extrem wichtig. Analysen zufolge wird in keinem anderen Bundesstaat so viel Geld für TV- und Radio-Werbung ausgegeben. Sowohl Trump als auch Harris halten dort überdurchschnittlich viele Wahlkampf-Auftritte ab. 

Donald Trump holte Pennsylvania 2016, 2020 ging der Bundesstaat aber an Joe Biden. Auch ohne könnten sowohl Harris als auch Trump auf die benötigten 270 Wahlleutestimmen kommen, dann würde es aber kompliziert. Daher ist das Ziel klar: hier wollen beide unbedingt gewinnen. 

Wisconsin - 10 Wahlleute

Der nördliche Bundesstaat ist geprägt von einigen wenigen dicht bewohnten urbanen Zentren, die eher den Demokraten zuneigen und weite, dünn besiedelte, ländlich-agrarische Bezirke, die als Kernwählerschaft der Republikaner gelten.

Die 10 Stimmen aus Wisconsin würden Harris den wohl leichtesten Weg zur Präsidentschaft ermöglichen. Gewinnt sie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin und holt dann noch eine einzige Stimme aus Nebraska - dann sitzt sie im Weißen Haus. Vorausgesetzt, alle anderen Staaten wählen, wie die Umfragen es erwarten. 

Für Trump ist der Bundesstaat aber nicht weniger wichtig - damit könnte er einen entscheidenden Wirkungstreffer im Duell mit Harris landen. Bei der Wahl 2020 hatte Biden nur weniger als 21.000 Stimmen Vorsprung vor Trump.

North Carolina - 16 Wahlleute

Wie viele andere südliche Bundesstaaten gilt auch North Carolina eigentlich als erzkonservatives Kernland. Der hohe Anteil an Afro-Amerikanern an der Bevölkerung brachte allerdings schon Barack Obama im Jahr 2008 den Sieg. 2020 setzte sich Trump dort gegen Biden durch. Für die Republikaner dürfte der einfachste Weg zum Sieg über Pennsylvania, North Carolina und Georgia führen. 

Doch die Umfragen sehen danach aus, als könnte Harris wirklich gefährlich werden und Trump hier einen dicken Strich durch die Rechnung machen. 

Georgia - 16 Wahlleute

Der Südstaat an der Ostküste ist für Donald Trump von enormer Bedeutung - doch auch hier ist das Rennen knapp. 2020 verlor er gegen Biden knapp und fabuliert seit dem von angeblicher Fälschung und Betrug bei den Wahlergebnissen. Deshalb wurde er in Georgia und auf Bundesebene angeklagt. 

Bemerkenswert: In den ersten Tagen des "early votings", also dem früheren Abgeben der Stimmzettel entweder per Briefwahl oder in Wahllokalen, zeichnete sich bereits eine Rekord-Wahlbeteiligung ab. Sollte Georgia erneut in die Hände der Demokraten fallen, wäre das ein herber Verlust für Trump. 

Michigan - 16 Wahlleute

Das einst stolze Zentrum der US-Autoindustrie ist eigentlich traditionell demokratisches Kernland. Nach Jahrzehnten des wirtschaftlichen Abstiegs konnte Trump 2016 in Michigan die Stimmenmehrheit der enttäuschten Bevölkerung äußerst knapp für sich verbuchen.

2020 rutsche der Bundesstaat wieder in demokratische Hände. Während die Umfragen lange Harris deutlich im Vorteil gesehen haben, wurden sie in den vergangenen Wochen immer knapper. 

Arizona - 11 Wahlleute

Auch Arizona gilt eigentlich seit mehr als einem halben Jahrhundert als Kernland der religiösen Erzkonservativen. Gleichzeitig ist Arizona als Grenzstaat vom Politstreit um Einwanderung und Grenzmauer stark betroffen, was für Polarisierung im Staat sorgt.

2020 entschieden nur etwas mehr als 11.000 Stimmen zu Gunsten der Demokraten. Arizone wie auch das nachfolgende Nevada werden aber vor allem erst dann relevant, wenn es in den anderen Swing States besonders knapp wird. 

Nevada - 6 Wahlleute

Das gleiche gilt für Nevada, den Wüstenstaat mit der Glücksspieloase Las Vegas. 2020 ging das Duell an die Demokraten unter Joe Biden. Der letzte Republikaner, der sich die Stimmen der sechs Wahlleute sichern konnte, war George W. Bush im Jahr 2004. Aktuell sehen die Umfrage aber ein sehr knappes Rennen. 

Der Bundesstaat kann auch als Indikator für die ganze Wahl herangezogen werden. In zehn der letzten zwölf Fällen zog der Gewinner in Nevada schließlich auch ins Weiße Haus. 

Video: Trump kämpft sich zurück - knappes Rennen

ribbon Zusammenfassung
  • Das Rennen ums Weiße Haus spitzt sich immer weiter zu. Einige wenige Bundesstaaten, sogenannte "Swing States", werden den Unterschied machen.
  • In welchen es besonders eng wird.