Rumäniens Justiz durchsucht Gazprom-kontrollierte serbische Ölfirma
Acht Beschäftigte der Firma NIS Petrol seien zu Befragungen einbestellt worden, gegen vier von ihnen werde wegen Verrats von Firmengeheimnissen und unerlaubter Weitergabe von Daten ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus am Montagabend mit.
Informationen übermittelt
Die vier Verdächtigen sollen vertrauliche Informationen über Rumäniens Öl- und Gasvorkommen an die serbische Mutterfirma übermittelt haben. Sie seien wieder freigelassen worden, sagte ein Sprecher am Dienstag.
NIS Petrol ist seit mehreren Jahren in Rumänien tätig in der Förderung und Produktion von Öl und Gas auf sechs Feldern in der Nähe der serbischen Grenze; die Firma betreibt zudem 19 Tankstellen des russischen Gasriesen Gazprom. NIS Petrol war um die Jahrtausendwende privatisiert worden; Gazprom ist seither Mehrheitseigner. Der serbische Staat besitzt einen 30-Prozent-Anteil.
Vucic will Rumänien um Informationen bitten
Der serbische Präsident Alexander Vucic sagte bei einem Treffen in Budapest, er werde Rumänien um Informationen zu dem Fall bitten. "Das hat nichts mit dem Energiekrieg zu tun, sondern mit dem politischen und Spionagekrieg, um diejenigen zu disziplinieren, die als ungehorsam betrachtet werden", sagte er im Fernsehen. Serbiens Regierung hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt, hat aber keine Sanktionen gegen Moskau verhängt.
Zusammenfassung
- Rumänien hat die Staatsanwaltschaft Geschäftsräume einer von Gazprom kontrollierten serbischen Ölfirma durchsucht.
- vier Verdächtigen sollen vertrauliche Informationen über Rumäniens Öl- und Gasvorkommen an die serbische Mutterfirma übermittelt haben.