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Papst Franziskus trifft Ungarns Regierungschef Orban

Papst Franziskus ist auf seiner 34. internationalen Reise in der ungarischen Hauptstadt Budapest angekommen. Bei seinem Besuch in Ungarn traf der Papst auch Ministerpräsident Viktor Orban.

Bei seinem Besuch in Ungarn ist Papst Franziskus am Sonntag mit Ministerpräsident Viktor Orban zusammengekommen. Das etwa 40-minütige Treffen in der Hauptstadt Budapest fand hinter verschlossenen Türen statt. Orban ließ anschließend auf Facebook ein Foto veröffentlichen. Der Termin war mit Spannung erwartet worden, weil der Papst und der konservative Regierungschef gerade beim Thema Migration gegensätzliche Positionen vertreten.

Franziskus fordert immer wieder Hilfe für Flüchtlinge. Ungarn fährt dagegen eine Anti-Migrationspolitik. Nach Angaben des Vatikans ging es in dem Gespräch unter anderem um die Rolle der Kirche in Ungarn und Umweltschutz. Franziskus hatte noch vor kurzem in einem Radiointerview gesagt, er wisse nicht, ob es überhaupt zu einem Treffen mit Orban komme. Eigentlich sind solche Begegnungen bei Auslandsreisen des Oberhaupts der katholischen Kirche üblich.

Kritik an Antisemitismus in Ungarn

Unterdessen verurteilte der Papst in Ungarn den Antisemitismus. Dieser schwele immer noch in Europa, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag in Budapest bei einem Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinde. "Das ist eine Lunte, die gelöscht werden muss." Der beste Weg, sie unschädlich zu machen, bestehe darin, positiv zusammenzuarbeiten und die Geschwisterlichkeit zu fördern. Sowohl die hebräische als auch die christliche Kultur müssten wissen, dass alle Kulturen interagierten, sagte ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde. In den vergangenen Jahrzehnten hätten Juden und Christen viel getan, um die Mauern, die beide trennten, einzureißen.

Franziskus hält sich nur wenige Stunden in Ungarn auf, bevor er dann in die Slowakei weiterreist. Dort ist er dann bis Mittwoch. Der Papst war auf seiner 34. internationalen Reise am Sonntagfrüh gegen 7.45 Uhr in der ungarischen Hauptstadt gelandet. Der Anlass für Franziskus' Besuch ist die Abschlussmesse zum 52. internationalen Eucharistischen Kongress, der in Budapest tagt. Aus allen Teilen der Welt sind Vertreter der katholischen Kirche zusammengekommen.

Orban lockerte für Papst-Besuch Corona-Maßnahmen

Eigentlich war der Kongress schon im vergangenen Jahr geplant, die Veranstalter hatten ihn aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Zu der Messe auf dem berühmten Heldenplatz werden Tausende Menschen erwartet. Im Vorfeld hatte die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban die Corona-Regeln gelockert, so dass die Teilnehmenden keinen Nachweis über eine Impfung gegen oder eine Genesung von Covid-19 brauchen.

Dass ein Papst die Abschlussmesse eines Eucharistischen Kongresses zelebriert gilt als selten. Diese internationalen Treffen haben zum Ziel, die Verehrung der Eucharistie unter den Gläubigen zu fördern. Sie ist ein Kernstück im christlichen Glauben und geht auf das letzte Abendmahl Jesu zurück, in dem er der Überlieferung nach seinen Jüngern Brot und Wein gab mit den Worten: Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Im übertragenen Sinn wird die Eucharistiefeier im Gottesdienst auch als Zeit verstanden, die sich die Gläubigen für Gott

ribbon Zusammenfassung
  • Papst Franziskus ist auf seiner 34. internationalen Reise in der ungarischen Hauptstadt Budapest angekommen.
  • Die Maschine mit der Vatikan-Delegation und 78 Journalisten landete Sonntagfrüh gegen 7.45 Uhr in der ungarischen Hauptstadt.
  • Der Anlass für Franziskus' Besuch ist die Abschlussmesse zum 52. internationalen Eucharistischen Kongress, der in Budapest tagt.
  • Bei seinem Besuch in Ungarn ist Papst Franziskus am Sonntag mit Ministerpräsident Viktor Orban zusammengekommen. Das etwa 40-minütige Treffen in der Hauptstadt Budapest fand hinter verschlossenen Türen statt.
  • Orban ließ anschließend auf Facebook ein Foto veröffentlichen. Der Termin war mit Spannung erwartet worden, weil der Papst und der konservative Regierungschef gerade beim Thema Migration gegensätzliche Positionen vertreten.
  • Franziskus fordert immer wieder Hilfe für Flüchtlinge. Ungarn fährt dagegen eine Anti-Migrationspolitik.