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Millionenbetrug mit Cannabis und Krypto - WKStA ermittelt

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlichen Millionenbetrugs in Kärnten und der Steiermark. Über das Cananbis-Crowdgrowing-Projekt "Juicy Fields" sollen Anleger Millionen Euro verloren haben. Es gebe auch Verdacht auf Kryptowährungsbetrug.

Am Donnerstag machte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) drei Fälle von mutmaßlichem schweren Anlagebetrug öffentlich. Europaweit sollen Anleger:innen über das sogenannte Cannabis-Crowdgrowing-Projekt "Juicy Fields" rund 400 Millionen Euro verloren haben. Wegen zwei Verdachtsfällen auf Anlagebetrug bei "My First Plant" und "EXW-Wallet" laufen auch in Kärnten Ermittlungen.

Allein in Österreich zählen mehrere tausend Menschen zu den Betrugsopfern, teilte die WKStA mit. In einigen der Fälle wurden in Österreich mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt. Gegen einige Beschuldigte wurde grenzübergreifend ermittelt, zuletzt wurde auch eine Person in Klagenfurt festgenommen.

Gelder nie investiert

Den Anleger:innen sollen im Internet gewinnbringende Investments mit hohen Renditen vorgegaukelt worden sein. Bei dem Crowdgrowing konnten Anleger:innen über Plattformen wie "Juicy Fields" und "My First Plant" am gemeinschaftlichen Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis- und CBD-Produkten teilhaben.

Die Ermittlungen der WKStA betreffen auch angeblich eigens geschaffene Kryptowährungen oder Immobilien unter Namen wie "EXW" beziehungsweise "EXW-Wallet und EXW-Token". Laut WKStA "besteht jedoch der Verdacht, dass die veranlagten Gelder zum überwiegenden Teil tatsächlich nie investiert wurden".

19 Millionen Euro Schaden in Österreich

Die Ermittlungen rund um "Juicy Fields" laufen bereits seit Februar 2023. Das Verfahren wird gegen fünf Beschuldigte, einen Verband sowie unbekannte Täter wegen des Verdachts des gewerbsmäßig schweren Betruges geführt. Neben einer Hausdurchsuchung und zahlreichen Kontoöffnungen fanden auch über tausend Einvernahmen von Opfern statt.

In Österreich werde vorerst von 5.500 geschädigten Anleger:innen mit einem mutmaßlichen Gesamtschadensbetrag in der Höhe von 19 Millionen Euro ausgegangen.

Mutmaßliche Geldwäsche

Bei "My First Plant" ermittelt die WKStA wegen schweren Betrugs und Geldwäscherei gegen vier Personen und einen Verband. Hier fanden bereits fünf Hausdurchsuchungen statt, eine Person wurde festgenommen. Vorerst gehe man von einer weltweiten Schadenssumme von mindestens 16 Millionen Euro und insgesamt 17.000 Opfern aus.

Die Beschuldigten in der Causa "My First Plant" sind zum Teil dieselben Personen wie im Fall "EXW-Wallet". Gegen acht Personen wurde im Fall EXW bereits Anklage beim Landesgericht Klagenfurt erhoben. Sie sollen mehrere Unternehmen samt Bankverbindungen und Kryptowallets gegründet haben, die sogenannte "EXW Gruppe". Die Beschuldigten sollen Anleger:innen hohe Rendite über Immobilienprojekte, den Handel mit Kryptowährungen und eine eigens geschaffene Kryptowährung namens "EXW-Token" versprochen haben.

40.000 Opfer im Fall "EXW"

Eine Investition in die behaupteten Projekte habe jedoch nie stattgefunden. Stattdessen hätten die Beschuldigten die Investorengelder zur Finanzierung des eigenen Lebensstils verwendet. Um das zu verschleiern, sollen sie das Geld von einem Konto aufs nächste überwiesen haben. Außerdem hätten sie ein Pyramidensystem zur Anwerbung neuer Kunden geschaffen.

Die WKStA geht von 40.000 Opfern, vornehmlich aus dem deutschen Sprachraum und aus dem europäischen Ausland aus, die solche "Investitionen" in das System "EXW" getätigt hätten. Der Schadensbetrag beläuft sich auf 14 Millionen Euro. Das Strafmaß beträgt ein bis zehn Jahre Haft.

Zudem laufen in dem Fall noch Ermittlungen gegen weitere 14 Beschuldigte, eine Person befindet sich im Ausland in Auslieferungshaft.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Millionenbetrugs in Kärnten und der Steiermark.
  • Über das Cananbis-Crowdgrowing-Projekt "Juicy Fields" sollen Anleger Millionen Euro verloren haben.
  • Es gebe auch Verdacht auf Kryptowährungsbetrug.