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Israel weist Papst-Kritik zurück: "Misst mit zweierlei Maß"

Israel hat Kritik von Papst Franziskus an seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen. Die Äußerungen des Papstes seien "besonders enttäuschend", weil sie mit dem "realen" Kampf Israels "gegen den dschihadistischen Terrorismus" nichts zu tun haben, erklärte das israelische Außenministerium am Samstag. Der Papst solle damit aufhören, "mit zweierlei Maß zu messen und den jüdischen Staat und sein Volk allein verantwortlich zu machen".

Der Papst hatte sich am Samstag bei einer Audienz zu einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens geäußert, bei dem nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Freitag zehn Mitglieder einer Familie getötet worden waren, darunter sieben Kinder. Israels Armee wies die Angaben zurück und erklärt, sie habe bei dem Angriff "mehrere Terroristen getroffen, die in einer militärischen Struktur der Hamas-Terrororganisation operierten".

Der Papst sagte bei der Audienz: "Gestern wurden Kinder bombardiert. Das ist Grausamkeit, keine Kriegshandlung." Das israelische Außenministerium entgegnete mit Kritik am Vorgehen der radikalislamischen Hamas: "Grausamkeit ist, wenn sich Terroristen hinter Kindern verstecken, wenn sie versuchen israelische Kinder zu ermorden; Grausamkeit ist, wenn Terroristen 442 Tage lang 100 Geiseln, darunter ein Baby und Kinder, festhalten und misshandeln." Leider habe der Papst aber beschlossen, "all das zu ignorieren".

ribbon Zusammenfassung
  • Das israelische Außenministerium wirft der Hamas vor, sich hinter Kindern zu verstecken und Gewalt gegen israelische Kinder zu planen. Israel kritisiert, dass der Papst die Gewalt der Hamas ignoriere und den jüdischen Staat allein verantwortlich mache.