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Israel bestreitet Hamas-Angaben zur Tötung von Zivilisten

Die israelische Armee hat Angaben der Hamas-kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen entschieden zurückgewiesen, wonach am Donnerstagabend mindestens 20 Menschen bei einem Angriff israelischer Truppen im Norden des Palästinenser-Gebiets getötet wurden. Demnach warteten die späteren Opfer an einem Kreisverkehr auf Hilfsgüter. Mehr als 150 weitere Menschen seien verletzt worden, hatte es geheißen.

Die israelische Armee teilte am Freitag mit, sie habe am Vortag die Fahrt eines Konvois von 31 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern in den Norden des Gazastreifens ermöglicht. "Etwa eine Stunde vor der Ankunft des Konvois am humanitären Korridor eröffneten bewaffnete Palästinenser das Feuer, während Zivilisten aus Gaza auf die Ankunft des Hilfskonvois warteten", hieß es in der Mitteilung. "Als Lastwagen mit Hilfsgütern einfuhren, schossen die palästinensischen Bewaffneten weiter, als die Menge von Gaza-Einwohnern begann, die Lastwagen zu plündern."

Einige Zivilisten seien auch von den Lastwagen überfahren worden. Eine gründliche erste Untersuchung in der Nacht auf Freitag habe ergeben, dass die israelische Armee nicht auf den Hilfskonvoi geschossen habe. Israel warf der Hamas eine "Schmierkampagne" vor, deren Ziel es sei, während des muslimischen Fastenmonats Ramadan mithilfe falscher Informationen Gewalt in anderen Gebieten zu säen.

Vorherige Berichte, Truppen hätten auf Menschen geschossen, die im Flüchtlingslager Nuseirat auf humanitäre Hilfe warteten, hatte die Armee ebenfalls entschieden zurückgewiesen. "Berichte, denen zufolge die israelische Armee Dutzende von Gaza-Einwohnern an einem Verteilungspunkt für humanitäre Hilfe angegriffen hat, sind falsch", hieß es in der Mitteilung der Armee. Sie untersuche den Vorfall.

Nach UNO-Angaben ist Hunger nach mehr als fünf Monaten des Krieges im Gazastreifen weitverbreitet. Bei der Verteilung von Hilfsgütern kommt es immer wieder zu chaotischen Szenen. Es gibt immer wieder Forderungen an Israel, mehr Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu lassen. Die israelische Armee, die für die Sicherheitskontrollen der Hilfskonvois zuständig ist, betont, es gebe keine Beschränkungen bei der Einfuhr, sondern vielmehr Probleme bei der Verteilung der Güter innerhalb des umkämpften Gebietes am Mittelmeer.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen wurden mindestens 20 Menschen von israelischen Soldaten erschossen und 155 weitere verletzt.
  • Zusätzlich gab es acht Todesopfer bei einem Luftangriff auf ein Hilfsverteilungszentrum, was die angespannte Lage weiter verschärft.
  • Während die humanitäre Situation mit 2,4 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot kritisch bleibt, sind die Vermittlungsbemühungen für eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas weiterhin im Gange.