Guterres: Menschenrechte "heute wichtiger denn je"
Der Schlüsselsatz der Erklärung: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren" sei heute noch genauso wichtig wie vor 75 Jahren. Die Erklärung sei "ein Wegweiser, der hilft, Kriege zu beenden, Spaltungen zu überwinden und ein friedliches und menschenwürdiges Leben für alle zu fördern".
Aber die Welt sei dabei, von diesem Weg abzukommen, erklärte Guterres weiter. "Es wüten Konflikte. Armut und Hunger nehmen zu. Ungleichheiten verschärfen sich. Die Klimakrise ist eine Menschenrechtskrise, die die Schwächsten am härtesten trifft. Der Autoritarismus ist auf dem Vormarsch. Der zivilgesellschaftliche Raum schrumpft und die Medien stehen von allen Seiten unter Beschuss. Die Gleichstellung der Geschlechter bleibt ein ferner Traum und die reproduktiven Rechte der Frauen werden zurückgedrängt."
Auch der Samariterbund rief zum Tag der Menschenrechte dazu auf, gesellschaftliche Entwicklungen zu fördern sowie die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken. Der Geschäftsführer der Hilfsorganisation Andreas Balog verwies in einer Aussendung darauf, dass Entwicklungszusammenarbeit "gelebte Menschenrechtspolitik" sei. Er nahm Bezug auf Projekte des Samariterbunds wie die Unterstützung von verwitweten Frauen im Irak bei dem Anbau von Nahrungsmitteln in ihren Gärten oder ein Bildungsprojekt für Mädchen im Niger.
In Wien fand unterdessen in den vergangen Tagen das dritte Treffen "für ein demokratisches Afghanistan" statt. 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus neun europäischen Ländern diskutierten zusammen mit Friedensforschern, Menschenrechts- und Frauenrechtsverteidigern über Möglichkeiten eines inklusiven Friedens und für Versöhnung in einem zukünftigen Afghanistan, teilte der Gastgeber der Tagung, das VIDC-Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation, mit. "Die Taliban haben jede politische Aktivität innerhalb des Landes komplett abgedreht", berichtete Ahmad Massoud, der Anführer der selbst ernannten Nationalen Widerstandsfront von Afghanistan und Sohn des berühmten Widerstandskämpfers "Löwen von Panjir", gegenüber den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe). Die Teilnehmer der Wiener Afghanistan-Konferenz forderten für einen wirksamen Friedensdialog die Einbeziehung aller Afghaninnen und Afghanen ungeachtet ihrer ethnischen und sprachlichen Vielfalt sowie auch der afghanischen Jugend.
Zusammenfassung
- UNO-Generalsekretär António Guterres hat zum Anlass des 75. Jahrestags der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember auf die Bedeutung der Menschenrechte verwiesen.
- "Es ist heute wichtiger denn je, alle Menschenrechte - soziale, kulturelle, wirtschaftliche, bürgerliche und politische - zu fördern und zu achten, denn sie schützen uns alle", betonte Guterres am Mittwoch laut einer UNO-Aussendung.