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General Oligui ist Übergangspräsident von Gabun

Nach dem Militärputsch in Gabun hat der neue Machthaber Brice Oligui Nguema am Montag vor dem Verfassungsgericht des Landes seinen Eid als Übergangspräsident abgelegt. Der 48-jährige General kündigte "freie, transparente und glaubwürdige Wahlen" an, ohne jedoch ein Datum zu nennen.

In seiner Antrittsrede sagte Oligui am Montag, er weise die künftige Regierung an, Überlegungen zu einer Amnestie für politische Häftlinge anzustellen und die "Rückkehr aller Menschen im Exil" zu erleichtern. Über internationale Kritik an dem Staatsstreich äußerte er sich "erstaunt".

Weiter sagte er, er habe sich um die Teilnahme aller "zentralen Gruppen" des Landes am Entwurf einer neue Verfassung bemüht. Über diese werde in einem Referendum abgestimmt. Unter den Gästen von Oliguis Antrittsrede waren der zuletzt amtierende Regierungschef des Landes, Alain-Claude Bilie-By-Nze, sowie die Stellvertreterin des gestürzten Staatschefs Ali Bongo Ondimba, Ex-Premierministerin Rose Christiane Ossouka Raponda.

Über die internationalen Reaktionen auf den Staatsstreich sagte Oligui, er sei darüber "erstaunt". Die Militärs hätten gehandelt, um "Blutvergießen" zu verhindern, sie hätten das "Bongo-Regime" nach dessen "Wahlputsch" abgesetzt. Die Soldaten seien vor die Wahl gestellt gewesen, "entweder Gabunesen zu töten, die legitim demonstriert hatten, oder einen offensichtlich manipulierten Wahlprozess zu beenden".

Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Militär des zentralafrikanischen Landes den langjährigen Staatschef Bongo nach dessen umstrittenem Wahlsieg abgesetzt. Oligui kündigte danach an, die nach dem Putsch aufgelösten staatlichen Institutionen demokratischer gestalten zu wollen.

Die Militärs hatten den Staatsstreich mit einer "ernst zunehmenden institutionellen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise" im Land begründet. General Oligui wirft dem entmachteten Bongo Korruption vor. Die Familie Bongo hatte das ölreiche Land seit mehr als 55 Jahren regiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Militärputsch in Gabun hat der neue Machthaber Brice Oligui Nguema am Montag vor dem Verfassungsgericht des Landes seinen Eid als Übergangspräsident abgelegt. Der 48-jährige General kündigte "freie, transparente und glaubwürdige Wahlen" an, ohne jedoch ein Datum zu nennen.