EU-Kommission startet Testphase für kompatible Corona-Apps
Viele EU-Länder - darunter auch Österreich mit der "Stopp-Corona"-App - haben Apps für das Smartphone entwickelt, in denen Menschen angeben können, wenn sie sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben. Die App benachrichtigt dann andere Nutzer, die sich zuletzt über längere Zeit in der Nähe des Infizierten aufgehalten haben.
Weil die verschiedenen Apps bisher aber nicht miteinander kommunizieren können, funktionieren sie im Ausland nur bedingt. Die EU-Kommission, die von Anfang an neben der Einhaltung der EU-Datenschutzvorgaben vor allem auf eine Vernetzbarkeit der Warn-Apps gepocht hatte, beauftragte im Juli das deutsche Software-Unternehmen SAP und die Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems, dafür eine technische Lösung zu entwickeln.
Diese geht nun in die Testphase: Wenn ein Nutzer der deutschen App angibt, sich mit Corona angesteckt zu haben, können nun in der Theorie auch die anderen teilnehmenden Apps auf diese Information zugreifen. "Die Nutzer brauchen also nur eine App zu installieren und können dennoch auch bei Reisen ins Ausland einen positiven Test melden oder eine Warnmeldung empfangen", erklärte die EU-Kommission.
Die zwischen den Apps ausgetauschten Daten sind demnach "pseudonymisiert und verschlüsselt" und "werden nur so lange gespeichert, wie es für die Rückverfolgung von Infektionen erforderlich ist". Einzelne Nutzer der App können laut Kommission nicht identifiziert werden. Der Informationsaustausch läuft über ein Rechenzentrum der Kommission in Luxemburg.
Zusammenfassung
- Die verschiedenen Corona-Apps in Europa sollen bald miteinander kompatibel sein.
- Am Montag sei die Testphase einer entsprechenden Schnittstelle angelaufen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
- Die offiziellen Apps aus Deutschland, Tschechien, Dänemark, Irland, Italien und Lettland können demnach nun mittels eines in Luxemburg angesiedelten Servers miteinander kommunizieren.