Ehemaliger Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser beigesetzt
Gemeinsam mit Erzbischof Franz Lackner zelebrierten Bischöfe aus Österreich und den Nachbardiözesen sowie dem päpstlichen Nuntius Pedro Lopez Quintana die Totenmesse im Salzburger Dom. Die Ökumene war unter anderen mit dem evangelischen Superintendenten Olivier Dantine und dem syrisch-orthodoxen Chorepiskopos Emanuel Aydin (in Vertretung des armenischen Bischof Tiran Petrosyan) vertreten. Vonseiten der Politik und des öffentlichen Lebens erwiesen unter anderem die Landeshauptleute von Salzburg und Tirol, Wilfried Haslauer (ÖVP) und Anton Mattle (ÖVP), die EU-Kommissarin a.D. Benita Ferrero-Waldner sowie zahlreiche Vertreter aus Nationalrat, Bundesrat und den Ländern Salzburg, Tirol und Steiermark dem Verstorbenen die letzte Ehre.
Erzbischof Franz Lackner würdigte seinen Vorgänger als einen Christen und Menschen, der noch in Krankheit und Sterben "Wesentliches zu sagen hatte". Besonders ging Lackner auf die letzten Monate im Leben Kothgassers ein. Der Emeritus war in seinem Leiden und Sterben Vorbild. Kothgasser war "ein Freund der Jugend": "Seine große Liebe galt den Schulen, die er anlässlich von Visitationen stets besuchte. Nach ihm wurde schließlich ein Preis benannt, der jährlich an Absolventen für vorwissenschaftliche Arbeiten im Bereich von Ethik und Religion verliehen wird. Seine Gemütsart war geprägt von einer 'tranquilla serenitas', einer ruhigen Heiterkeit. Bischof Alois konnte herzlich lachen."
Im Namen der Ökumene dankte der Evangelische Superintendent Olivier Dantine dem Verstorbenen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer sprach in seiner Trauerrede "von einem Segen und Glücksfall für Salzburg". Was von Kothgasser vor allem in Erinnerung bleiben werde, "ist sein konsequenter und doch auch von liebevollem Verständnis gekennzeichneter Einsatz für den Schutz des Lebens ebenso wie sein verdienstvolles Wirken um den Dialog der Konfessionen". Für den Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle war Kothgasser die "gelebte Caritas und einer, der als Bischof von Innsbruck ganz nahe bei seinen Priestern, Diakonen und Mitarbeitern war". In einem sehr persönlichen Statement würdigte Mattle Kothgassers seelsorgliche Stärke zur Zeit der Lawinen-Katastrophe von Galtür 1999.
Dem Requiem im und einem Trauer-Kondukt rund um Salzburger den Dom folgte die Beisetzung von Alois Kothgasser - 89. Nachfolger des heiligen Rupertus und 78. Erzbischof von Salzburg - in der Bischofsgruft der Domkrypta.
Alois Kothgasser gehörte dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Er war zwischen 2003 und 2013 Erzbischof von Salzburg und zuvor von 1997 bis 2002 Bischof von Innsbruck. Nach seiner altersbedingten Emeritierung lebte er zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol). Seit seinem 85. Geburtstag 2022 wohnte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.
1937 in Lichtenegg in der Südoststeiermark als Sohn einer Bauernfamilie geboren, hatte Kothgasser nach dem Ordenseintritt bei den Salesianern in Turin und Rom studiert. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1982 bis 1997 war er Professor für Dogmatik und zweimal Rektor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern in Bayern. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte ihn 1997 zum Innsbrucker Bischof. Knapp zehn Jahre später wechselte Kothgasser als Erzbischof nach Salzburg.
Zusammenfassung
- Der ehemalige Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser wurde im Salzburger Dom beigesetzt, nachdem er am 22. Februar im Alter von 86 Jahren verstarb.
- An der Zeremonie nahmen etwa 1.500 Trauergäste teil, darunter kirchliche Würdenträger, politische Vertreter und Personen des öffentlichen Lebens.
- Kothgasser, der von 2003 bis 2013 als Erzbischof von Salzburg und zuvor als Bischof von Innsbruck diente, wurde für seinen Einsatz für den Schutz des Lebens und den interkonfessionellen Dialog gewürdigt.