Temu Shopping-App

Manipulative Kaufanreize: Deutsche Regierung vs. Temu

Online-Billigshop Temu soll manipulative Kaufanreize einsetzen, um aggressiv Kunden zu angeln. Im Visier des chinesischen Shopping-Riesen sind vor allem sehr junge Kunden. Das ist in der EU verboten. Deutschland will deshalb härter durchgreifen.

"Spiele, Glücksräder, Rabatt-Countdowns et cetera suggerieren unglaubliche Rabatte und Schnäppchen", kritisiert die Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder. Die deutsche Regierung pocht deshalb auf konsequentes Vorgehen gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu wegen des Vorwurfs manipulativer Kaufanreize.

Mehr lesen: Shopping-Falle Temu: Fünf Gründe, die dagegen sprechen

Besonders problematisch sei, dass Temu mit besonders eine sehr junge Zielgruppe im Visier hat.

EU-Regeln "jetzt durchsetzen"

Im Digitale Dienste-Gesetz der EU sei die manipulative Gestaltung von Online-Plattformen verboten worden. "Daher ist es wichtig, dass diese Regelungen jetzt auch durchgesetzt werden", so Rohleder.

Mehr lesen: Temu-Konzern steigert Gewinn auf 7,6 Milliarden Euro

Ein umfassendes Vorgehen gegen manipulative oder süchtig machende Praktiken bei digitalen Angeboten sei nötig. Die Verbraucherschutz-Staatssekretärin sprach sich für ein grundlegendes Prinzip "fair by design" aus. "Hierfür setzen wir uns als Bundesverbraucherschutzministerium bei der Überprüfung des Europäischen Verbraucherschutzrechts ein."

Verbraucherschutz überlegt Klage

Rohleder ist nicht die Erste nun nicht die Einzige, die Temu scharf kritisiert. Auch das deutsche Verbraucherministerium stimmt mit ein. Hintergrund hierfür war eine Mängelliste des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Die Verbraucherzentrale prüft derzeit rechtliche Schritte gegen Temu.

Mehr lesen: Temu und Shein: Billig-Ware überflutet Transportwege

Einer der Vorwürfe der Verbraucherschützer: Die Plattform verunsichere und übervorteile Verbraucher und Verbraucherinnen mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs. Temu wehrte sich gegen die Vorwürfe: "Viele unserer Verkäufer sind Hersteller, die traditionell stationäre Geschäfte beliefern", teilte eine Sprecherin mit. Man verwende ihre empfohlenen Preise, die auf denen in den Geschäften basierten, und hebe auf dieser Basis die Einsparungen hervor. Die Bestands- und Kaufaktualisierungen spiegelten zudem den realen Stand der Lagerbestände wider

ribbon Zusammenfassung
  • Online-Billigshop Temu soll manipulative Kaufanreize einsetzen, um aggressiv Kunden zu angeln.
  • Im Visier des chinesischen Shopping-Riesen sind vor allem sehr junge Kunden.
  • Das ist in der EU verboten.
  • Deutschland will deshalb härter durchgreifen.
  • Unabhängig davon prüft auch die deutsche Verbraucherzentrale rechtliche Schritte gegen Temu.