APA/APA/dpa/Michael Kappeler

Deutsche AfD-Chefin Weidel trifft Orbán in Budapest

Knapp zwei Wochen vor der deutschen Bundestagswahl wird die rechtspopulistische AfD-Chefin Alice Weidel zu einem Besuch beim ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán erwartet. Am Mittwochvormittag sind offizielle Gespräche in Orbáns Amtssitz im früheren Karmelitenkloster auf der Budapester Burg und anschließend eine gemeinsame Pressekonferenz (11.20 MEZ) geplant.

Orbán hatte zuvor der "Neuen Zürcher Zeitung" gesagt, Weidel habe um dieses Treffen gebeten. Die AfD betont seit Jahren ihre Nähe zur rechtspopulistischen und EU-kritischen Politik des seit 2010 in Ungarn regierenden Orbán. Im vergangenen Jahr sagte Weidel, sie habe volle Bewunderung für Orbán, ebenso wie für FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Die AfD wurde bisher nicht in der von Orbán im vergangenen Sommer mitbegründeten rechten Europaparlaments-Fraktion der "Patrioten für Europa" aufgenommen, der etwa auch die FPÖ oder der französische Rassemblement National angehören. Derzeit sitzt die deutsche Partei in der kleinen Rechtsaußen-Fraktion "Europa der Souveränen Nationen" (ESN). Die zuletzt gestiegenen Umfragewerte der AfD könnten diese für Orbán jedoch interessant machen, zumal der Ungar seit Jahren daran arbeitet, die rechten und extrem rechten Kräften in Europa zu bündeln.

Zusammenfassung
  • Alice Weidel, die Chefin der rechtspopulistischen AfD, trifft sich knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Budapest.
  • Weidel hat um das Treffen gebeten, was Orbán gegenüber der 'Neuen Zürcher Zeitung' bestätigt hat. Die AfD betont ihre Nähe zu Orbáns rechtspopulistischer Politik.
  • Obwohl die AfD nicht Teil der von Orbán mitbegründeten Fraktion 'Patrioten für Europa' ist, könnten ihre gestiegenen Umfragewerte sie für Orbán interessant machen.