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Österreichischer Kunstpreis geht u.a. an Pakosta und Poledna

Der Österreichische Kunstpreis 2023 geht an die Künstlerin Florentina Pakosta (89), Medienkünstler Mathias Poledna, Komponist Peter Androsch und Autor Bodo Hell. Die weiteren der mit je 15.000 Euro dotierten Auszeichnungen erhalten Wilbirg Brainin-Donnenberg (Film), Claudia Larcher (Künstlerische Fotografie), das Aktionstheater Ensemble (Darstellende Kunst) und Musik Kultur St. Johann (Kulturinitiativen). Auböck + Kárász bekommen den Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur.

In den Jurybegründungen der am Montag vom Kulturministerium bekannt gegebenen Auszeichnungen wird Wilbirg Brainin-Donnenberg u.a. für ihre außerordentlichen Verdienste um die feministische Filmpolitik (etwa als Gründungs- und Vorstandsmitglied von FC Gloria) sowie für ihre Kurzfilme "Brief an meine Tochter" (2019), "Dirndlschuld" (2021) und "As time goes by" (2021) gewürdigt. "Claudia Larcher hat aus fotografischen Ansichten und Fragmenten von architektonischen und organischen Körpern, Kultur- und Naturlandschaften, die sie seziert, dreht, spiegelt, neu dimensioniert und montiert, eine eigene Formensprache entwickelt", heißt es zur Preisträgerin der Fotografie-Sparte. An Mathias Poledna, 2013 Österreichs Biennale-Vertreter in Venedig, wird u.a. seine "Beschäftigung mit populärer Musik und den Rhetoriken visueller Medien" hervorgehoben, an Peter Androsch seine vielfältige Tätigkeit als Komponist sowie die Entwicklung des Projekts "Hörstadt".

"Das singuläre wie selbstbewusste künstlerische Werk von Florentina Pakosta entzieht sich einfachen Einordnungen oder Kategorisierungen und hat erst in den letzten Jahren die verdiente Aufmerksamkeit und Würdigung - etwa im musealen Kontext - erhalten. Sie ist im österreichischen Kunstgeschehen eine wichtige feministische Position, aber auch bedeutende Vertreterin einer stringenten geometrischen Abstraktion", heißt es über die Preisträgerin der Sparte Bildende Kunst. Bodo Hell ("Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung - kaum einem Autor gelingt es, diese Qualitäten derart artistisch miteinander zu verknüpfen") wäre dagegen eigentlich als "künstlerisches und literarisches Gesamtwerk" auszuzeichnen, wird angemerkt.

An dem 1989 von Regisseur Martin Gruber gegründeten Aktionstheater Ensemble wird seine "kollektive Arbeitsweise, durch die es gelingt, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten", hervorgehoben, bei der Tiroler Kulturinitiative Musik Kultur St. Johann das vor drei Jahrzehnten begonnene Bestreben, "eine von Tourismuswirtschaft und Eventkultur geprägte Kulturlandschaft zu beackern, Ideen und Visionen zu säen".

Mit der Vergabe des österreichischen Hans-Hollein-Kunstpreises für Architektur 2023 an Auböck + Kárász Landscape Architects erfolge "eine Öffnung des Preises Richtung Gestaltung von Landschaft und Städtebau", hieß es heute. Maria Auböck und János Kárász stünden für "eine souveräne, weitblickende und theoretisch fundierte Praxis": "Mit großer gestalterischer Präzision reichern Auböck + Kárász den Städtebau mit ökologischen Fragestellungen an und erweitern auf diese Weise den Gestaltungs- und Handlungshorizont der Architektur. Der projektive Umgang mit ihrem tiefgehenden historischen Wissen bringt bestehende und kommende urbane Strukturen in eine gute Zukunft."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Österreichische Kunstpreis 2023 geht an die Künstlerin Florentina Pakosta (89), Medienkünstler Mathias Poledna, Komponist Peter Androsch und Autor Bodo Hell.
  • Die weiteren der mit je 15.000 Euro dotierten Auszeichnungen erhalten Wilbirg Brainin-Donnenberg (Film), Claudia Larcher, das Aktionstheater Ensemble und Musik Kultur St. Johann.
  • Auböck + Kárász bekommen den Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur.