APA/APA/Salzburger Festspiele/Katharina Jebb

L-E-V feierte bei den Salzburger Festspielen düsteren Tanz

Bewegungen und Beats, die in Mark und Bein gehen. Choreografin Sharon Eyal und ihr Partner Gai Behar brachten am Donnerstag eine Performance auf die Perner-Insel, die das Publikum der Salzburger Festspiele zwar nicht lange, dafür eindrücklich in ihren düsteren Bann zog.

Keine Choreografie sondern Magie. "I don't want to see the choreography, I want to see the magic" lautet das Motto von Eyal, die 2013 zusammen mit Gai Behar das Tanzensemble L-E-V gründete. Während ihre Wurzeln im Tanz und der legendären Batsheva Dance Company lagen, kam er aus dem Nachtleben Tel Avivs. Klassischer Tanz traf auf Clubkultur und beides verschmolz. Seit der Gründung hat das Ensemble einen ziemlichen Senkrechtstart hingelegt und begeisterte bei Tanzfestivals auf der ganzen Welt. Nun also auch bei den Salzburger Festspielen.

Für "Into the hairy" arbeiteten Eyal und Behar mit dem in London lebenden Künstler, Produzenten und Komponisten Koreless zusammen, der elektronische Musik für die Performance kreierte. Hier nur von Begleitung oder Untermalung zu reden, würde dem Ganzen nicht gerecht. Die konstanten Beats, synthetischen Vocals und Sirenen fügten sich als Teil der Bewegung in den Abend ein. Nicht umsonst werden Eyals Performances gerne als Gesamtkunstwerk bezeichnet, und dazu zählten auch die schwarzen, feinfädigen Kostüme von Dior-Designerin Maria Grazia Chiuri, die auf den Tänzerkörpern wie eine zweite Haut lagen.

Knapp 50 Minuten zog die Kompanie aus sieben Tänzerinnen und Tänzern dann über die karge Bühne auf der Perner-Insel, mal in synchronen Schrittfolgen, dann wieder sich einzeln absondernd. Jeder Beat von Koreless schien wie ein Impulsgeber auf die kaum zu unterscheidenden Körper zu wirken, die Armbewegungen dabei stets kontrolliert und fließend. So wie das Publikum mit erstauntem Blick der Gruppe folgte, hatte auch diese die Menge stets durch ihre in tiefem Schwarz geschminkten Augen im Griff, was die von Lichtdesigner Alon Cohen spärlich inszenierte Stimmung gleich noch ein bisschen beklemmender machte, bis schließlich die Lichter ganz erloschen. Das Publikum begeisterte dies so, dass einzelne Buhrufe sofort mit Jubelstürmen niedergemäht wurden und das Ensemble immer wieder auf die Bühne zurückgeklatscht wurde.

(S E R V I C E - Into the hairy. Eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit LAS (Light Art Space), Christian Dior Couture und Kraftwerk Berlin. Choreografie: Sharon Eyal, Co-Choreografie: Gai Behar, Musik: Koreless, Licht: Alon Cohen, Tänzer der L-E-V Company. Alle weiteren Vorstellungen sind ausverkauft. www.salzburgerfestspiele.at/p/into-the-hairy-2023)

ribbon Zusammenfassung
  • Choreografin Sharon Eyal und ihr Partner Gai Behar brachten am Donnerstag eine Performance auf die Perner-Insel, die das Publikum der Salzburger Festspiele zwar nicht lange, dafür eindrücklich in ihren düsteren Bann zog.
  • Während ihre Wurzeln im Tanz und der legendären Batsheva Dance Company lagen, kam er aus dem Nachtleben Tel Avivs.
  • Choreografie: Sharon Eyal, Co-Choreografie: Gai Behar, Musik: Koreless, Licht: Alon Cohen, Tänzer der L-E-V Company.