Aufräumen in NÖ: Weiter Probleme mit Trinkwasser und Muren

Nach den verheerenden Unwettern der vergangenen Tage hat in Niederösterreich das große Aufräumen begonnen. Die Lage hat sich zwar etwas entspannt, zwei Dutzend Gemeinden waren am Mittwoch jedoch weiterhin gar nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Auch Probleme mit Trinkwasser und Kanalisation blieben bestehen. Murenabgänge vergrößerten das Schadensausmaß.

Katastrophenhilfszüge aus allen Bundesländern unterstützen die Aufräumarbeiten im besonders hart von den Unwettern getroffenen Niederösterreich. Fünf Menschen kamen bei dem Hochwasser ums Leben, die Schäden an Häusern und Straßen sind enorm.

Weiterhin sind 24 Ortschaften gar nicht oder nur eingeschränkt erreichbar, hieß es im Ö1-Morgenjournal am Mittwoch. In 10 Gemeinden gebe es zudem Probleme mit der Trinkwasserversorgung, in 14 sei die Kanalisation in Mitleidenschaft gezogen worden.

Besonders betroffen ist Böheimkirchen. Dort könnte die Kanalisation sogar mehrere Monate ausfallen.

Video: Probleme mit der Müllentsorgung

100 Murenabgänge in einer Gemeinde

Die Pegel sinken zwar auch in Niederösterreich, der Rückgang des Wassers legt aber auch das Ausmaß der Schäden frei. In der kleinen Gemeinde Frankenfels im Mostviertel habe es etwa 100 Murenabgänge gegeben, erzählte Bürgermeister Herbert Winter gegenüber dem ORF Niederösterreich. 

Es habe innerhalb nur weniger Tage rund 570 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das Ortszentrum der Gemeinde, in der etwa 1.900 Menschen leben, wurde überschwemmt, Güterwege verschüttet. Bis die Muren beseitigt würden, dürfte es noch Monate dauern, teilte die Feuerwehr mit.

Strom- und Gasversorgung hergestellt

Aufatmen gibt es dafür bei der Strom- und Gasversorgung. Nachdem aufgrund der Unwetter bis zu 20.000 Menschen ohne Energieversorgung gewesen waren, sei diese nun seit Dienstagabend wieder flächendeckend hergestellt worden. "Ausgenommen sind nur jene Anlagen, die wegen Überflutung derzeit noch nicht in Betrieb genommen werden können", sagte EVN-Sprecher Stefan Zach gegenüber dem ORF Niederösterreich.

Angesichts der Trinkwasserversorgung werde in Teilen des Landes dem Wasser vorsorglich Chlor beigemischt, damit es zu keiner Verkeimung komme, so Zach. Denn teilweise würden "Brunnenfelder und Quellgebiete im Hochwassergebiet liegen und überschwemmt" seien.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den verheerenden Unwettern der vergangenen Tage hat in Niederösterreich das große Aufräumen begonnen.
  • Die Lage hat sich zwar etwas entspannt, zwei Dutzend Gemeinden waren am Mittwoch jedoch weiterhin gar nicht oder nur eingeschränkt erreichbar.
  • Auch Probleme mit Trinkwasser und Kanalisation blieben bestehen.
  • Murenabgänge vergrößerten das Schadensausmaß.