UN: Unter Toten im Gazastreifen viele Kinder unter 14
Im Gazastreifen hat es nach einer Auswertung der verifizierten Todesfälle nach Altersgruppen die meisten Opfer unter fünf- bis neunjährigen Kindern gegeben. Das geht aus einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros hervor.
Israel beteuert immer, dass der Kampf gegenüber Kämpfern der Terrororganisation Hamas gilt und Zivilist:innen so weit wie möglich verschont werden.
80 Prozent in zivilen Häusern umgekommen
Das Büro hat für den Zeitraum von November 2023 bis zum 2. September 2024 8.119 Todesfälle verifiziert sagte der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay. Darunter sollen sich 2.036 Frauen und 3.588 Kinder befinden. Rund 80 Prozent seien in zivilen Häusern umgekommen. 70 Prozent seien Frauen und Minderjährige gewesen.
Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter Zehn- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern von Geburt bis zu vier Jahren.
Die Zahl der Todesopfer dürfte deutlich höher liegen. Viele Todesfälle ließen sich bisher nicht verifizieren und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Sunghay konnte nicht sagen, ob die Auswertung repräsentativ für alle Opfer ist.
Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Terrororganisation Hamas wurden inzwischen mehr als 40.000 Menschen im Gazastreifen getötet.
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Mögliche Kriegsverbrechen
Am 7. Oktober 2023 hatte die Terrororganisation Hamas und andere Terrorgruppen bei einem Überfall auf Israel mehr als 1.200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 sind immer noch dort. Israel reagierte mit massiven Angriffen, die bis heute anhalten. Das Militär will damit die Hamas zerstören.
Das UN-Menschenrechtsbüro bekräftigt einmal mehr, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden sein könnten. Es könne sich auch um Völkermord handeln, wenn Bevölkerungsgruppen zum Beispiel aufgrund von Ethnie, Religion oder Nationalität ganz oder teilweise ausgelöscht werden sollten.
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Solche Verstöße können schlussendlich nur internationale Gerichte feststellen. Menschenrechtsexperten liefern mit ihren Untersuchungen die Grundlage für gerichtliche Einschätzungen und Urteile.
Abriegelung des Gazastreifens habe tödliche Folgen
Der Bericht verweist etwa auf Aussagen israelischer Politiker, die zur Zerstörung des Gazastreifens und der Vertreibung der Palästinenser aufgerufen haben. Die Abriegelung des Gazastreifens, die Verhinderung von humanitären Hilfsleistungen und die Zerstörung von Häusern und wiederholte Vertreibung von Hunderttausenden habe zu unzähligen Todesfällen, Verletzungen und Krankheiten geführt.
Auch die Hamas und andere bewaffnete Gruppen hätten bei den Überfällen vom 7. Oktober mit der Tötung von Zivilist:innen, sexueller Gewalt, Zerstörung von Häusern und der Geiselnahme massive Rechtsverstöße begangen, so der Bericht. Auch dabei könne es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln.
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Zusammenfassung
- Ein UN-Bericht zeigt, dass von November 2023 bis Ende August mehr als 8.000 Todesfälle im Gazastreifen verifiziert wurden, wobei 80 Prozent der Opfer in zivilen Häusern starben.
- Unter den Todesopfern sind viele Kinder, besonders im Alter von fünf bis neun Jahren, und 70 Prozent der Toten sind Frauen und Minderjährige.
- Das UN-Menschenrechtsbüro bekräftigt einmal mehr, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden sein könnten.
- Auch die Hamas und andere bewaffnete Gruppen hätten bei den Überfällen vom 7. Oktober mit der Tötung von Zivilist:innen, sexueller Gewalt, Zerstörung von Häusern und der Geiselnahme massive Rechtsverstöße begangen, so der Bericht.
- Auch dabei könne es sich um Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln.