Mindestens 197 Tote durch Taifun "Yagi" in Vietnam
Auch die Hauptstadt Hanoi war schwer betroffen. Das Online-Portal der Zeitung "vnexpress.net" sprach von den heftigsten Überschwemmungen in der Millionenmetropole seit 20 Jahren. Die Naturkatastrophe hat auch bereits erhebliche Auswirkungen auf das Alltagsleben: Die Preise - speziell für Gemüse - hätten sich in den vergangenen Tagen mehr als verdoppelt, berichteten Medien. "Die Überschwemmungen erschweren den Transport, und die Vorräte sind begrenzt", erklärte ein Marktverkäufer in Hanoi die explodierenden Kosten.
Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 130.000 Häuser beschädigt, viele davon stehen unter Wasser. Auch wurden die Dächer zahlreicher Geschäfte und Schulen weggerissen. Den Angaben zufolge starben etwa 1,5 Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Fast 200.000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt. Für einige Regionen wurde weiter starker Regen vorausgesagt.
Auch in Thailand bereiteten Starkregen und steigende Wasserpegel zunehmend Sorge. In 48 Provinzen, darunter die Hauptstadt Bangkok, gab es für das Wochenende und die kommende Woche Warnungen vor weiteren massiven Regenfällen und Sturzfluten. Besonders schlimm betroffen sind bereits die nördlichen Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar, die bei Touristen aus aller Welt besonders beliebt sind. Die Zahl der Todesopfer sei auf sechs gestiegen, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" online unter Berufung auf die Behörden.
Auch die berühmte Tham-Luang-Höhle in Nordthailand, die 2018 durch ein dramatisches Ereignis berühmt geworden war, steht Berichten zufolge wieder völlig unter Wasser. Zwölf junge Fußballer und ihr Coach mussten sich damals nach der plötzlichen Überflutung der Höhle in dessen verzweigten Gängen in Sicherheit bringen - vier Kilometer vom Eingang entfernt.
Gut zwei Wochen lang bangte die halbe Welt mit, dann wurden alle Eingeschlossenen bei einer spektakulären Rettungsaktion von Spezialtauchern lebend geborgen. Der Eingang zu der Höhle ist heute in der Trockenzeit teilweise wieder zugänglich für Besucher - in der Regenzeit wird sie regelmäßig gesperrt.
Zusammenfassung
- Der Taifun 'Yagi' hat in Vietnam mindestens 197 Tote und fast 130 Vermisste gefordert. Der Sturm war der heftigste seit Jahrzehnten und wütete 15 Stunden lang.
- In Hanoi erlebte man die schlimmsten Überschwemmungen seit 20 Jahren. Mehr als 130.000 Häuser wurden beschädigt und die Preise für Gemüse haben sich mehr als verdoppelt.
- Etwa 1,5 Millionen Nutztiere starben und fast 200.000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt. Auch in Thailand bereiten Starkregen und steigende Wasserpegel Probleme.