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Klimaproteste in Deutschland: Lkw-Fahrer rastet aus, Flughäfen blockiert

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" klebten sich am Donnerstag auf die Rollfelder der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf. Unterdessen wird die Stimmung in Deutschland immer aggressiver - ein Lkw-Fahrer überfuhr beinahe einen Aktivisten.

Wegen der Klimaproteste an zwei deutschen Flughäfen mussten etliche Flüge gestrichen werden. Der Hamburger Flughafen teilte mit, dass der Flugverkehr seit 6.10 Uhr eingestellt sei. Zunächst war nicht absehbar, wann der Flugverkehr wieder aufgenommen werden könne. Am Düsseldorfer Flughafen haben sich die Aktivist:innen kur vor 6.00 Uhr Zugang verschafft - gegen halb Acht konnte der Flugverkehr zumindest teilweise wieder aufgenommen werden, so der Flughafenbetreiber. 

Die Letzte Generation teilte ein Video zum Klimaprotest auf Twitter. Man könne nicht weiter zusehen, "wie unsere Erde brennt", so die Aktivistin. 

Lkw-Fahrer greift Klima-Aktivisten an - und fährt sie nieder

Die Klima-Proteste polarisieren schon länger und immer wieder kommt es zu Übergriffen von Autofahrern, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland. 

Ein Lkw-Fahrer in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) fuhr am Mittwoch einen Klima-Aktivisten an. Zunächst zerrte er die Aktivist:innen aggressiv von der Straße, schubste sie und drohte einem Aktivisten offensichtlich Prügel an, wie auf dem Video zu sehen ist. 

Danach setzte er sich wieder in sein Führerhaus und fuhr los - obwohl die Aktivist:innen noch auf der Straße saßen. Ein junger Demonstrant wurde durch den Lkw nach vorne geschoben. Dabei blieb er Berichten zufolge zum Glück unverletzt. 

Der Lkw-Fahrer habe seine Fahrt dann einfach fortgesetzt, sich dann aber später bei der Polizei gemeldet. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Aber auch für die Aktivist:innen droht ein juristisches Nachspiel: Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr wurden aufgenommen. 

Straßenblockade auch in Wien

Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" haben am Donnerstagmorgen auch in Wien versucht, den Verkehr auf der Ringstraße vor dem Parlament lahmzulegen. Die Polizei bestätigte einen Einsatz auf Twitter. Einsatzkräfte dürften schnell vor Ort gewesen sein und die Blockade aufgelöst haben. Kurze Zeit später floss der Verkehr nämlich wieder, wie PULS 24 Reporter Paul Batruel vor Ort berichtete. 

ribbon Zusammenfassung
  • Klimaaktivisten der "Letzten Generation" klebten sich am Donnerstag auf die Rollfelder der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf.
  • Unterdessen wird die Stimmung in Deutschland immer aggressiver - ein Lkw-Fahrer überfuhr beinahe einen Aktivisten.