Ragweeddpa/dpa-Zentralbild/Z1022 Patrick Pleul

Harter August für Allergiker: Regen ließ Ragweed wuchern

Die massiven Regenfälle der letzten Wochen haben den perfekten Nährboden für das Unkraut Ragweed geschaffen. Rote Augen, Schnupfen und Asthma steht diesen Sommer wieder vielen Allergikern bevor.

Die Pollensaison ist für Allergiker:innen eine schwere Zeit. Wegen der Niederschläge in den vergangenen Tagen konnten viele unbesorgt durchatmen, doch die überdurchschnittliche Regenmenge hat ein Nachspiel.

Ausbreitung im Osten Österreichs

Die Wetterbedingungen waren nämlich ideal für das Unkraut Ragweed, das unmittelbar vor seiner Blüte steht. In den vergangenen Wochen ist die Pflanze, die auch als beifußblättriges Traubenkraut bekannt ist, gewuchert.

Am stärksten betroffen sind Wien, Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. Aber auch in Kärnten und auf 1.000 Metern Seehöhe nehmen die Funde zu. "Die Pflanze hat sich mittlerweile so gut angepasst, dass sie auch in höheren Lagen gut gedeiht", erklärt Markus Berger, Leiter des Polleninformationsdienstes, im "Standard".

Der Beginn der Blüte und ihr Ausmaß hängen unter anderem von den Lichtstunden in den Monaten Mai und Juni sowie generell von der Regenmenge ab.

Anpassungs- und widerstandsfähige Pflanze

Ragweed wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aus den USA eingeschleppt und wegen seiner hohen allergischen Potenz stellt es mittlerweile ein großes gesundheitliches und auch volkswirtschaftliches Problem dar.

"Ragweed ist eine sehr anpassungs- und widerstandsfähige Pflanze mit hoher allergischer Potenz. Mitte August beginnt es, seine Pollen an den Wind abzugeben", erklärt Berger.

Für anfällige Personen reichen schon wenige Pollenkörner pro Kubikmeter Luft, um eine allergische Reaktion zu spüren. Fließschnupfen, rote, juckende Augen, Niesreiz, Atemnot oder Asthma sind dann die Folge.

Ernteausfälle durch Ragweed

Wenn sich Unkraut einmal festgesetzt hat, verschwindet es nicht mehr und breitet sich in Massen aus. Besonders gerne ist die Pflanze in Gegenden mit Feldwirtschaft. Wächst es sich auf Feldern ein, kann es sogar zu Ernteeinbußen kommen.

Um die Ausbreitung besser dokumentieren zu können, kann man über die Website www.ragweedfinder.at oder die App Fotos von Funden hochladen. Experten begutachten jede Meldung und verifizieren bzw. falsifizieren. "Mit diesem Service kann jede Person dazu beitragen, diesen Allergie-Auslöser einzudämmen", will Berger User zu Postings motivieren.

Das Unkraut kann bis zu 180 Zentimeter hoch werden. Ihren doppelt gefiederten Blätter sind an beiden Seiten grün und leicht behaart, die Stängel sind weißlich behaart und die Blüte meist gelblich.  

ribbon Zusammenfassung
  • Rote Augen, Schnupfen und Asthma steht diesen Sommer wieder vielen Allergikern bevor.
  • Die massiven Regenfälle der letzten Wochen haben den perfekten Nährboden für das Unkraut Ragweed geschaffen, das hohe allergische Potenz hat.