Häftlinge verklagen Gefängnis, um Sonnenfinsternis zu sehen

Am kommenden Montag steht eine totale Sonnenfinsternis in Nordamerika an. Grund für sechs Insassen in einem New Yorker Gefängnis, die staatliche Justizbehörde zu verklagen.

Eigentlich müssen sie nämlich während des Ereignisses in ihrer Zelle bleiben, das verletze aber ihr Grundrecht, ihren Glauben auszuleben, argumentieren sie in der Klageschrift. Die Sonnenfinsternis sei ein "religiös bedeutsames Ereignis", an dem sie teilhaben wollen.

Unter den sechs Klägern sind ein Baptist, ein Muslim, ein Adventist, zwei Anhänger der Santería-Religion. Auch dabei: ein Atheist.

Sonnenfinsternis als religiöses Ereignis?

Religiös relevant sei die Sonnenfinsternis deswegen, weil ein ähnliches Ereignis sowohl nach der Kreuzigung Jesu als auch dem Tod des Sohnes des Propheten Mohammed beschrieben worden sei. Die nun anstehende Sonnenfinsternis biete daher einen Grund für Gläubige, um "zusammenzukommen, zu feiern, zu beten", heißt es in der Klage.

Der atheistische Kläger hatte offenbar bereits die Erlaubnis erhalten, die Sonnenfinsternis anzusehen. Danach sei jedoch für alle Gefängnisse in New York beschlossen worden, dass am Tag der Sonnenfinsternis Feiertags-Regeln gelten würden. Das heißt, dass Häftlinge zwischen 14 und 17 Uhr in ihren Zellen bleiben müssen. In diese Zeit fällt aber auch die Sonnenfinsternis, sie soll gegen 15.15 Uhr in New York sichtbar sein.

Als der Atheist die Erlaubnis bekam, baten auch die weiteren fünf Kläger darum, die Finsternis ansehen zu dürfen unter Berufung auf religiöse Motive. Als ihr Wunsch abgelehnt wurde, entschlossen sie sich zur Klage. 

An Häftlinge, die von ihren Zellen oder Arbeitsplätzen die Sonnenfinsternis sehen können, würden Schutzbrillen ausgeteilt werden, teilte die Behörde unterdes mit.