Experten erinnern zum Welt-HPV-Tag an Schutzimpfung
"Die Corona-Pandemie hat sich leider auch negativ auf das Impfverhalten bei der HPV-Impfung ausgewirkt", sagte Veronika Seebacher-Shariat, Fachärztin an der Klinischen Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie der MedUni Wien. "Es gilt jetzt alles daran zu setzen, die versäumten Impfungen vor allem bei jungen Menschen wieder aufzuholen."
"Die Ausweitung des Gratisimpfangebots bis zum 21. Lebensjahr ist ein ganz wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. Der wichtigste Schritt ist aber, dass nun der Zugang zur Impfung für alle betroffenen Personen möglichst einfach und unbürokratisch möglich sein wird. Dafür ist eine breite Informationskampagne und ein Schulterschluss aller beteiligten Bereiche des Gesundheitssystems notwendig", forderte Christoph Grimm, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO Austria).
"Als Arzt sehe ich täglich die Auswirkungen von HPV-bedingten Erkrankungen auf meine Patientinnen. Die beste Vorbeugung gegen diese Infektion ist Bewusstsein dafür. Wenn wir uns bewusst sind, wie HPV übertragen wird und welche Konsequenzen eine Infektion haben kann, können wir Schritte unternehmen, um uns zu schützen", so Lukas Hefler, Leiter der Gynäkologie bei den Spitalspartnern Barmherzige Brüder und Ordensklinikum Linz.
Um die Aufklärung über HPV weiter anzukurbeln und die wissenschaftliche Forschung zu fördern, wird der im Vorjahr vom Pharmaunternehmen MSD ins Leben gerufene Förderpreis heuer erneut ausgeschrieben, hieß es in der Aussendung von MSD Österreich. Einreichungen von Bildungsinitiativen zu HPV, Praxisprojekten, Awareness-Aktivitäten und journalistischen Arbeiten sind bis 30. Juni unter www.gemeinsam-gegen-HPV.at möglich.
Die Impfungen können beim Hausarzt, Gynäkologen, den Impfstellen der Bundesländer, im Rahmen des Wehrdienstes sowie bei Schulimpfaktionen in Anspruch genommen werden, informierte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer eigenen Aussendung. Eine Infektion kann vorerst unbemerkt verlaufen und erst viele Jahre später zu einer Erkrankung führen. "Deswegen ist es wichtig, sich im jungen Alter impfen zu lassen", betonte der Minister.
(S E R V I C E - Gesundheitsministerium zu Impfangeboten in Österreich: http://go.apa.at/2WlZYhoU )
Zusammenfassung
- Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich im Lauf ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren (HPV).
- Eine Infektion kann Gebärmutterhalskrebs, aber auch andere Krebsarten wie Anal- und Peniskrebs oder Mund-Rachen-Krebs auslösen.
- Schutz bietet die HPV-Impfung, die seit Februar bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos abgegeben wird, erinnerten Expertinnen und Experten zum Welt-HPV-Tag am 4. März.