Ermittlungen gegen Regisseur Wedel: Kein Ende in Sicht
Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Regisseur Dieter Wedel ist auch nach mehr als zwei Jahren noch kein Ende in Sicht. "Das Ermittlungsverfahren gegen Herrn Wedel ist noch nicht abgeschlossen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. "Die Ermittlungen dauern hier noch an und werden sicherlich nicht vor Spätsommer oder Herbst dieses Jahres abgeschlossen werden."
Im Jänner hatte die Behörde mitgeteilt, es hätten "sich Aspekte ergeben, die es notwendig machen, dass wir das Verfahren jetzt noch nicht abschließen können". Welche Aspekte das sind, sagte die Sprecherin nicht. In der Vergangenheit hatten vor allem Zeugenvernehmungen im Ausland die Ermittlungen in die Länge gezogen. "Es hatte auch damit zu tun, dass es in dieser Branche eine gewisse Internationalität gibt", hieß es damals.
Die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen Wedel wurden bereits vor mehr als zwei Jahren aufgenommen und dauern deutlich länger als ursprünglich gedacht. Im Herbst vergangenen Jahres hieß es noch, sie würden voraussichtlich 2019 abgeschlossen.
Eine ehemalige Schauspielerin wirft dem Regisseur ("Der große Bellheim") vor, er habe sie im Sommer 1996 in einem Münchner Hotel zum Sex gezwungen. Damals sei sie 27 Jahre alt gewesen und habe für eine Rolle vorsprechen wollen. 2018 beschuldigten drei Ex-Schauspielerinnen Wedel im "Zeit-Magazin", sie in den 1990er-Jahren sexuell bedrängt zu haben. Der Fall wurde der bekannteste in der deutschen #MeToo-Debatte, die 2017 ins Rollen gekommen war.
Wedel streitet die Anschuldigungen ab. 2018 sagte er der "Bild": "Inzwischen bin ich froh, dass es diese Ermittlungen gibt. Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft." Nach Bekanntwerden der Vorwürfe war er als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten.
Zusammenfassung
- 2018 beschuldigten drei Ex-Schauspielerinnen Wedel im "Zeit-Magazin", sie in den 1990er-Jahren sexuell bedrängt zu haben.
- Wedel streitet die Anschuldigungen ab.