Lehermayr: Corona im Kongo geringste Sorge

Im Kongo sei die Corona-Pandemie für die breite Bevölkerung "die geringste Sorge". Im Vordergrund stehe der Kampf ums Überleben, schildert der Journalist Christoph Lehermayr. PCR-Tests und die Corona-Impfung seien bisher nur der "Elite" vorbehalten. Er fordert daher "soziale und globale Impfgerechtigkeit", damit die Pandemie ein Ende finden kann.

Von einer Corona-Impfstraße wie etwa in Österreich, sei man in Afrika "Lichtjahre entfernt", sagt Christoph Lehermayr, Journalist bei "missio.at". Die Menschen vor Ort würden sich vom Westen "im Stich gelassen" fühlen, schildert Lehermayr im PULS 24 Interview. Von der internationalen Covex Initiative – ein Zusammenschluss der Europäischen Kommission und der WHO – versprochenen Impfdosen, sei bisher nur ein Viertel geliefert worden, meint der Journalist. Demnach sei die Impfstoffspenden-Initiative "mehr schlecht als recht angelaufen".

Forderung nach "sozialer und globaler Impfgerechtigkeit"

Im Kongo sei bisher nur 0,1 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Das entspreche allerdings nur der "Elite" im Land, meint Lehermayr. Verimpft wurde vor allem der Impfstoff aus China. Auch getestet werde im Kongo kaum. Ein PCR-Test koste hier laut dem Journalisten ungefähr 55 Euro. Das entspreche ungefähr einem Drittel des monatlichen Einkommens im Kongo. Demnach sei auch dies "nur den Privilegierten" vorbehalten, erklärt Lehermayr.

Klar müsste laut Lehermayr sein, dass "die globale Pandemie niemals endet, wenn nicht global geimpft wird". Er fordert daher im PULS 24 Interview "soziale und globale Impfgerechtigkeit". Auch müsse der "Druck auf die Pharmaproduzenten erhöht werden, die Patente aufzuheben", damit in größeren Mengen Impfstoffe hergestellt werden können, meint Lehermayr. Denn für die breite Bevölkerung sei die Corona-Pandemie "die geringste Sorge. Der Kampf ums Überleben steht an oberster Stelle", sagt er im Interview.

ribbon Zusammenfassung
  • Von einer Corona-Impfstraße wie etwa in Österreich, sei man in Afrika "Lichtjahre entfernt", sagt Christoph Lehermayr, Journalist bei "missio.at".
  • Die Menschen vor Ort würden sich vom Westen "im Stich gelassen" fühlen, schildert Lehermayr im PULS 24 Interview.
  • Von der internationalen Covex Initiative – ein Zusammenschluss der Europäischen Kommission und der WHO – versprochenen Impfdosen, sei bisher nur ein Viertel geliefert worden, meint der Journalist.
  • Im Kongo sei bisher nur 0,1 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Das entspreche allerdings nur der "Elite" im Land, meint Lehermayr.
  • Klar müsste laut Lehermayr sein, dass "die globale Pandemie niemals endet, wenn nicht global geimpft wird". Er fordert daher im PULS 24 Interview "soziale und globale Impfgerechtigkeit".
  • Denn für die breite Bevölkerung sei die Corona-Pandemie "die geringste Sorge. Der Kampf ums Überleben steht an oberster Stelle", sagt er im Interview.