APA/APA/THEMENBILD/ROBERT JAEGER

15-Jährige vergewaltigt, 11- bis 13-Jährige missbraucht: Teilbedingte Haft

Ein damals 17- bis 19-jähriger Niederösterreicher steht in Eisenstadt vor Gericht, die Vorwürfe wiegen schwer: Er soll Mädchen ab 11 sexuell missbraucht und seine eigene, 15-jährige, Freundin vergewaltigt haben. In Eisenstadt wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt, zwei davon bedingt.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt warf dem Angeklagten den schweren sexuellen Missbrauch Unmündiger, Vergewaltigung, Nötigung, die Bestimmung zur Herstellung pornografischer Darstellungen Minderjähriger, sexuelle Belästigung und Körperverletzung vor. 

Er wurde am Dienstag in Eisenstadt zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Absitzen muss er ein Jahr, zwei werden ihm bedingt nachgesehen. Vom Vorwurf der Vergewaltigung wurde er im Zweifel freigesprochen. Objektiv habe er das Delikt zwar begangen, meinte Richterin Gabriele Nemeskeri, ein Vorsatz könne ihm aber nicht nachgewiesen werden.

Schwerer Missbrauch von Unmündigen in drei Fällen

Schuldig gesprochen wurde der 22-Jährige hingegen wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger in drei Fällen - in einem Fall erfolgte ein Freispruch, weil die damals 13-Jährige selbst angab, er habe sich zwar angenähert, aber gleich aufgehört, als sie sexuelle Handlungen zurückwies. Bei den drei anderen Elf- bis 13-Jährigen, die öfter in seiner Wohnung waren, weil sie seinem Freundeskreis angehörten, glaubte das Schöffengericht seine Verantwortung - er habe das Alter nicht gewusst und eine 13-Jährige unter Drogeneinfluss mit seiner damaligen Freundin verwechselt - nicht.

Erpressung über Soziale Medien

Ebenfalls schuldig gesprochen wurde der Angeklagte, weil er eine Zwölfjährige über Soziale Netzwerke dazu aufgefordert haben soll, ihm Nacktfotos zu schicken. Außerdem soll er ihr gedroht haben, die Fotos, die er bereits von ihr habe, zu veröffentlichen, wenn sie nicht weitere schicke.

Mehrere Körperverletzungen gestand der 22-Jährige ein. Im Schwimmbad habe er Mädchen aus seinem Freundeskreis manchmal fest aufs Gesäß geschlagen. Als sexuelle Belästigung, wie angeklagt, sei das aber nicht zu qualifizieren, meinte Nemeskeri.

Weitere Verhandlung wegen Besitz von pornografischer Darstellungen Minderjähriger

Ebenso geständig war der Niederösterreicher zum Vorwurf des gewerbsmäßigen Diebstahls, zu dem er auch verurteilt wurde. Als Reinigungskraft habe er in einem Unternehmen im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha immer wieder Geld gestohlen, um sich seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Separat verhandelt wird noch der Besitz von pornografischen Darstellungen Minderjähriger.

Der 22-Jährige nahm das Urteil an. Es ist aber noch nicht rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab. Nach der Entlassung aus der Haft muss der Niederösterreicher eine Männerberatung machen.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein damals 17- bis 19-jähriger Niederösterreicher steht in Eisenstadt vor Gericht, die Vorwürfe wiegen schwer: Er soll Mädchen ab 11 sexuell missbraucht und seine eigene, 15-jährige, Freundin vergewaltigt haben.
  • In Eisenstadt wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt, zwei davon bedingt.